Pinotage

Pinotage – die Entdeckung einer Rebsorte

Die Nationalrebe Südafrikas wurde bereits 1925 an der Universität Stellenbosch gezüchtet. Dafür verantwortlich zeichnet sich der Weinbauprofessor Abraham Isak Perold, der den Pinotage aus der Kreuzung von Pinot Noir (Spätburgunder) und Cinsault (in Südafrika auch Hermitage genannt) züchtete. Anfangs wurde diese Neuzüchtung noch „Perold`s Hermitage x Pinot“ genannt, was natürlich eine recht aufwendige Bezeichnung war, die sich im Laufe der Zeit jedoch zu „Pinotage“ vereinfachte. Seit 1959 gilt nur noch letzterer Name. Die Rebsorte Pinotage bevorzugt heiße, trockene Hanglagen mit guter Wasserspeicherkapazität. Gepflanzt unter diesen Voraussetzungen sind die Erträge sehr ergiebig. Um jedoch die hohen Qualitäten zu erzielen, wird die Pinotage-Rebe zurückgeschnitten, somit die Trauben in der Menge reduziert. So können die verbleibenden Früchte den Extraktreichtum unter sich aufteilen. Das süße Beerenaroma des Pinot Noir und die Frucht des Hermitage vereint in einer Traube gewinnt seit seiner ersten kommerziellen Anpflanzung 1943 zunehmend an Beliebtheit. Somit ist die Rebfläche des Aushängeschildes des südafrikanischen Weinbaus bis heute auf ca. 6.200 Hektar Rebflächen, wie in der Coastal Region, angewachsen.

Der Pinotage im Weinbau

Aus einer Neuzüchtung, wie hier aus Pinot Noir und Hermitage, einen guten Wein herzustellen, war und ist immer eine Herausforderung – so auch bei der neugezüchteten autochthonen Rebsorte Pinotage. Nicht nur die Anfälligkeit für diverse Krankheiten, wie Echten und Falschen Mehltau sowie Sauerfäule galt es in den Griff zu bekommen, sondern auch den Zuckergehalt dieser frühreifenden Rebsorte. Der Pinotage eignet sich, was für Südafrika toll ist, für trockene und heiße Weinberglagen, besonders in den Hängen. Allerdings treibt die Sonne die Mostgewichte ganz schön in die Höhe. Das lässt den Alkoholgehalt in den fertigen Pinotageweinen ebenfalls hochschnellen. Nicht immer ist das erwünscht. So waren die ersten Versuche in der Vinifikation auch nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Niedrige Qualitäten mit kantigem Geschmack konnten nicht überzeugen und taugten nur zu Alltagsweinen.

Aber gute Winzer wären keine solchen, wenn sie nicht im Laufe der Zeit dazu gelernt hätten. Ab den 1990er Jahren verbesserten sich die Qualitäten durch längere sowie kühlere Gärzeiten. Dadurch wurden die Weine weniger schwer, gewannen an Frucht und konnten schließlich überzeugen. Der zumeist sortenreine Ausbau der Pinotage-Traube wurde durch Cuvées mit Rebsorten, wie z. B. Cabernet Sauvignon, Shiraz oder Merlot ergänzt, die Palette an Weinen somit erweitert. Gerade in Kombination mit einem fruchtigen Cabernet Sauvignon gewinnt der Wein an Samtigkeit sowie im Geschmack nach roten Beeren.

Natürlich versuchten sich, mit wachsender Beliebtheit des Pinotage, auch andere Weinbauländer an der Kultivierung desselben. Kleine Weinfelder sind heute in Neuseeland, Kanada, Brasilien, Israel sowie Kalifornien zu finden. Australien und Argentinien jedoch scheiterten mit ihren Anbauversuchen.

Pinotage – Der Wein

Ein gut gekelterter Pinotage hat durch seine tiefdunkle Farbe, der dichten Struktur sowie des intensiven Duftes einen hohen Wiedererkennungswert. Obwohl er typischerweise reife Gerbstoffe mitbringt, sind diese gut eingebunden und er gibt sich rund, samtig sowie weich am Gaumen. Sein Bukett bringt eine Vielzahl an Aromen mit sich: rote und schwarze Beeren, wie Himbeere und Brombeere, Holunderbeere, Pflaume, Kirsche, manchmal sogar Banane sowie Aromen nach tropischen Früchten, aber beinahe immer mit leichter Würze. Empfehlen kann ich Ihnen den Middelvlei Free-Run aus Stellenbosch.

Ist er zusätzlich noch im Barrique gereift, wird das Bukett durch rauchige Noten, sowie Mokka- und Schokoladenaromen, Vanille- sowie Gewürznoten angereichert.

Immer beliebter wird zudem der Pinotage Rosé. Er schmeckt leichter und frischer und wartet mit zarten Aromen nach roten Beeren, wie Himbeeren auf. Versuchen Sie doch einmal unseren Cape Bridge Pinotage Rosé, fruchtig & zart, aus der Coastal Region.

Pinotage richtig genießen

Reichen Sie einen roten Pinotage gerne zu deftigen Grillgerichten, zu Wildbraten oder –gulasch (Verlinkung Blogrezept) sowie dunklem Fleisch. Achten Sie darauf, dass der Wein eine Serviertemperatur von 16 -18 °C hat.

Den Pinotage Rosé sollten Sie gut gekühlt mit einer Temperatur von ca. 6 – 8° C z. B. als Aperitif oder als Sommerwein auf der Terrasse servieren. Er begleitet ein sommerliches Barbeque genauso schmackhaft, wie leichte Speisen aus hellem Fleisch oder Sommersalate. Ihnen fehlt noch das richtige Glas? Kein Problem, auch da helfen wir gerne weiter!

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