Coq au Vin– ein französisches Original!

Coq au Vin – ein Lieblingsrezept, diesmal mit Weißwein

Um uns möglichst nah am französischen Original Rezept zu orientieren, habe ich Ihnen hier die Elsässer Variante zusammengestellt – mit Riesling und ganzem Hahn (wenn Sie ihn bekommen können). Für die Marinade benötigen Sie eine ausreichend große Schüssel, in der der Hahn/ das Huhn samt Marinade Platz hat. Außerdem einen ausreichend großen Schmortopf (Bräter) für die eigentliche Zubereitung und Garung.

Zutaten (für ca. 6 Port.) für Ihre Einkaufsliste:

• 1 Hahn, ca. 3 kg (oder 2-3 kleine Hühner à 500 g – der Optik wegen), halbieren, Hähnchenschenkel und Flügel abtrennen, gut salzen und pfeffern
• 250 g Karotten schälen, längs halbieren und in ca. 3 cm lange Stücke schneiden
• 100 g Petersilienwurzeln schälen, längs halbieren und in ca. 3 cm lange Stücke schneiden
• 100 g Staudensellerie in ca. 3 cm lange Stücke schneiden
• 150 g Zwiebeln oder Schalotten schälen
• 200 g Champignons (vorzugsweise braune, da sie nussiger schmecken) abbürsten und halbieren
• 3 einzelne Knoblauchzehen schälen
• 200 g helle Weintrauben waschen und verlesen
• 2-3 Lorbeerblätter
• 4 Stiele Thymian
• 3 Rosmarinzweige
• 600 ml trockener Weißwein Riesling von Weingut Künstler / Weingut Dr.Bürkling-Wolf
• Salz & Pfeffer
• 10 EL Öl
• 50 g Butter
• 2 EL Mehl
• 400 ml Geflügelfond, z. B. Hühnerbrühe (aus dem Glas oder selbst gekocht)

Garzeit: ca. 45 Minuten

Zubereitung:

1. Bereiten Sie die Marinade zu. Dafür werden Schalotten, Knoblauch, Karotten, Petersilienwurzel und Staudensellerie zusammen mit Lorbeer, Thymian und Rosmarin sowie dem zerteilten Hahn, bzw. den Hähnchenteilen in eine große Schüssel gegeben und mit dem Weißwein übergossen. Decken Sie die Schüssel mit einem Teller ab und lassen Sie das Fleisch für 24 Stunden im Kühlschrank marinieren.
2. Erhitzen Sie ca. 50 g Butter zusammen mit ca. 5 EL Sonnenblumenöl in einer großen Pfanne. Nehmen Sie die Geflügelteile aus der Marinade und braten Sie diese von allen Seiten an. Anschließend in den Schmortopf legen. Nach dem Anbraten der Fleischteile wird die Marinade samt Flüssigkeit, Kräutern und Gemüse in die Pfanne umgefüllt und zusammen mit dem Geflügelfond aufgekocht.
3. Streuen Sie das Mehl gleichmäßig über die Mischung, anschließend alles zum Fleisch in den Schmortopf geben. Jetzt ca. 30 – 40 Minuten bei sanfter Hitze köcheln lassen.
4. Die Weintrauben dazugeben und weitere 10 Minuten schmoren.
5. Erhitzen Sie währenddessen das restliche Sonnenblumenöl und braten Sie die Champignons darin an. Diese werden dann in den Schmortopf gegeben und 1-2 Minuten mitgeköchelt.

Coq au Vin ist ein rustikales Gericht, das im Schmortopf serviert wird. Dazu passen Tagliatelle, Ofenkartoffeln oder kleine Drillinge (mit Schale) sowie gebackene Semmelknödel. Low-Carb Anhänger lassen die Beilagen einfach weg. Beim Aufgeben auf den Teller macht sich ein Klecks Crème fraîche als Zierde recht gut.

Mein Favorit als Beilage ist übrigens ein französisches Baguette. Das ist für mich „Savoir vivre“. Ich schneide das Baguette auch nicht, sondern jeder bricht sich einfach ab so viel er möchte – herrlich!!

*Versuchen Sie auch gerne unser Coq au Vin Rouge aus dem Blog und machen Sie den Vergleich*

Heinrich IV.:„Jeder Bauer sollte sonntags sein Huhn im Topf haben.“

Coq au Vin – ein Nationalgericht Frankreichs

Nicht nur seit Veröffentlichung des bekannten Kinofilms ist Coq au Vin in aller Munde, auch vorher haben viele schon von diesem echten französischen Nationalgericht gehört. Aber woher kommt das Gericht?

Bis in die heutige Zeit gehört Geflügel zu den eher günstigeren Fleischsorten, besonders Hühner (Legehennen). In früheren Zeiten konnte sich das ärmere Land- und Bauernvolk kaum Fleisch leisten. Lediglich Hühner waren für sie erschwinglich. Sie konnten von Ihnen selbst versorgt werden, da sie wenig Pflege brauchten und leicht aufzuziehen waren. Zudem konnten Hühner gut portioniert werden (in Hähnchenkeulen, -flügel, -brust) und nehmen Kräuteraromen und Gewürze sehr gut auf. Schon Heinrich IV. gönnte jedem Bauern sein Huhn im Topf. Dabei ist der Geschmack der verschiedenen Hühnerarten unterschiedlich. So schmeckt ein Hähnchen zarter und oft trockener (wenn man nicht aufpasst) als ein fetter Kapaun. Eine Maispoularde aromatischer als eine einfache Henne. Die Garung mit Gewürzen im Wein lassen das Fleisch aromatischer und saftiger werden. Durch die Weinsäure wird das Fleisch weich und zart.

Jeder Region ihr Lieblingsrezept

Frankreich ist kein riesiges Land – aber mit stolzen Bewohnern. Jede Region beansprucht für sich das „einzig wahre Nationalrezept“ für Coq au Vin, dabei gilt Burgund als Ursprungsregion des Gerichtes und somit das „Coq au Vin de Bourgogne“ als DER KLASSIKER. Hier weitere Beispiele:

• Coq au Vin de Bourgogne (aus Burgund, mit Rotwein von der Côte d`Or)
• Coq au Vin „Nuitonne“ (mit Rotwein aus „Nuits-Saint-Georges von der Côte d`Or)
• Coq au Vin à la Jurassienne (aus dem Jura, mit Vin d`Arbois in Weiß oder Rosé)
• Coq au Vin à la Quercynoise (mit Rotwein aus Cahors oder demLanguedoc
• Coq au Vin Vieux d`Auvergne (mit Rotwein aus der Auvergne)
• Coq au Vin au Riesling oder à l`alsacienne (mit Elsässer Riesling)

Ähnliche Rezepte: Baskisches Huhn oder Huhn auf Südfranzösische Art

Wissenswerte Kleinigkeiten zum Coq au Vin

*Coq au Vin ist ein Slow Food und lädt zum gemeinsamen Kochen und Genießen ein.

* Das Huhn sollten Sie immer vorher marinieren, am besten 24 Stunden.

* Die Weinsäure lässt das Fleisch zart und weich werden.

* Im Original wird immer ein ganzer Hahn von einem Jahr und ca. 3 kg Gewicht verwendet.

* Oft, auch in guten frz. Restaurant, wird der Hahn durch einzelne Hühnerteile (Hähnchenkeulen, Flügel) ersetzt.

* Für die Zubereitung wird immer trockener Wein verwendet.

* Oft wird der Wein durch regionale Spirituosen ergänzt.

* Der Wein ZUM ESSEN muss zum Wein IM ESSEN harmonieren, muss jedoch nicht zwingend derselbe sein.

-Bon Appetit-

Das Weinpaket zu Coq au Vin Blanc

Coq au Vin ist zwar ein Gericht, dass beinahe jeder schon einmal gehört, aber nicht gekocht hat. Hier die passende Weinauswahl zu finden kann ein wenig herausfordernd sein – muss es aber nicht! Fritz Hunfeld hat drei Weine aus seinem Sortiment herausgesucht, die sich sowohl zum Kochen des französischen Schmorgerichtes eignen, als auch als Begleitung zum essen desselbigen. So können Sie sich ganz auf die Zubereitung konzentrieren.

VDP.ORTSWEIN Salwey Oberrotweil Weißburgunder RS D.Q. trocken vom Weingut Salwey aus Baden. Ein mineralischer, anregender Weißwein aus dem großen Holzfass.