Welcher Wein zu welchem Essen?

„Tischlein deck dich!“ – wenn es so einfach wäre, könnte es jeder und wäre nichts Besonderes mehr…und unsere Hilfe wäre nicht vonnöten. Das wäre jammerschade, denn wir lieben es, darüber zu reden welcher Wein zu welcher Speise passt. Dabei kommt es uns nicht darauf an, ob Sie zuerst Weißweine aus Rebsorten wie Riesling, Sauvignon Blanc oder Chardonnay auswählen oder Rotweine, wie Cabernet Sauvignon oder Spätburgunder. Gerne geben wir Ihnen Foodpairing Tipps zu Ihren Lieblingsweinen. Auch wenn Sie bereits wissen was Sie kochen möchten, Geflügel, Wildfleisch, Fisch, vielleicht Sushi oder Vegetarisch, können wir Ihnen den passenden Wein dazu empfehlen. Welcher Wein der richtige ist, ist kein Buch mit sieben Siegeln, deshalb haben wir im Folgenden neun Regeln (mehr oder weniger…) für die richtige Weinbegleitung zusammengestellt. Ganz gleich, ob Sie in Gesellschaft oder alleine die Weine zum Essen genießen, Sie sollen den passenden Wein mit uns finden. Der richtige Wein zum Essen: so klappt`s, bleiben Sie neugierig…

Wein und Food Pairing
Wein Empfehlungen zu säurebetonten Speisen

Welcher Wein passt zu säurebetonten Speisen?

Welcher Wein zu welchem Essen passt, ist gerade bei säurebetonten Speisen sehr wichtig. Warum? Weil sich die Säure im Wein mit der Säure in der Speise multipliziert. U. U. macht das das ganze Mahl ungenießbar. Ein Beispiel: Sie haben einen leichten Sommersalat mit einer säuerlichen Essig-Öl-Vinaigrette gemacht. Diesen servieren Sie mit einem knackigen Riesling aus dem Rheingau. Keine gute Idee, denn beide Komponenten haben viel Säure, die Ihnen zusammen eine Gänsehaut bescheren werden. Besser dazu wäre ein Wein mit wenig Säure, z. B. ein trockener Rosé oder ein frischer Weißwein (z. B. ein Gewürztraminer aus der Weinregion Württemberg), gerne auch ein Wein mit etwas Restsüße. So können Sie Ihren Salat wirklich genießen.

Hier geht´s zu unserem Rezeptvorschlag "Nizza-Salat"

Wein Empfehlungen zu süßen Speisen wie Desserts

Welcher Wein passt zu süßen Speisen, wie Desserts?

Wer gerne süß isst, der wird sich freuen zu hören, dass die begleitenden Weine zu Desserts ebenfalls süß sein sollten. Idealerweise unterstützen sich die beiden Komponenten geschmacklich und versuchen nicht, sich im Süßegehalt zu übertreffen. Besonders harmonisch wird es, wenn der Wein die Aromen der Süßspeise auffängt. Servieren Sie ein Schokotörtchen zum Dessert, sollte auch der korrespondierende Wein Schokoladenaromen aufweisen. Überwiegen die bitteren Schokoladennoten, dann harmoniert auch ein kräftiger Rotwein dazu. Ebenso verhält es sich mit Fruchtdesserts, auch hier sollten die Aromen zusammenpassen.

Möchten Sie die Süße der Speise noch unterstreichen, wählen Sie einen Wein mit höherem Alkoholgehalt. Salzige Gerichte, übrigens, steigern den Eindruck von Aroma und Bitterstoffen des Weins, weshalb sie gut zu fruchtigen Weinen passen.

 

Unsere Idee zum Dessert: Lebkuchen-Rotwein-Tiramisu

Wein Empfehlungen zu scharfen Speisen

Welcher Wein passt zu scharfen Speisen?

Würzen Sie Ihre Gerichte gerne scharf und lieben Sie es, wenn Ihnen die Schärfe die Tränen in die Augen treibt? Dann sollten Sie gnädig mit Ihren Mitessern sein, die Schärfe weniger gut vertragen. Zum Abmildern und Löschen helfen Weine mit etwas mehr Restsüße, wie z. B. ein lieblicher Riesling von der Mosel (z. B. vom Weingut Maximin Grünhaus). Die Süße wirkt der Schärfe entgegen und mildert sie wohltuend ab – so schmecken Sie und Ihre Gäste auch noch den zweiten Bissen.

Finden Sie hier unsere Weinempfehlungen zu Indischem Curry und Rindergulasch

 

Wein Empfehlungen zu fettreichen Speisen

Welcher Wein passt zu fettreichen Speisen?

Gerichte mit viel Fett brauchen einen starken Partner, der mit dem Fett im Mundraum und am Gaumen mithalten kann. Hier sind tanninreiche Weine und Weine mit viel Säure sowie Alkohol die richtige Wahl. Die Tannine sowie die Säure des Weines werden durch das Fett in der Speise weicher und angenehmer, können aber dennoch den Geschmack unterstützen. Gleiches gilt für den Alkoholgehalt. Diese Weine passen auch zu Speisen mit vielen Bitterstoffen, wie z. B. Rauke oder Artischocke.

Entdecken Sie unsere Weinempfehlungen zu Schweinebraten und Gegrilltem.

Welcher Wein passt zu welchem Essen?

In unserem Essensberater im Online Shop geben wir Ihnen detaillierte Wein-Tipps zu den Gerichten. Das ist schön, wenn Sie wissen, was Sie kochen möchten. Was aber, wenn Sie Weine geschenkt bekommen haben und nicht wissen zu welchem Essen sie passen? Damit Sie eine grobe Übersicht bekommen, welche Rebsorten zu welchem Essen passen, habe ich Ihnen einmal etwas zusammengestellt:

Ihr Essensberater

 

Was passt zu Rotwein und Rosé?

Zu vollmundigen, kräftigen Rotweinen aus Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Lagrein, Spätburgunder, Merlot, Lemberger, Malbec, Monastrell, Shiraz, Garnacha und Pinotage passen Speisen aus rotem Fleisch, wie Rind, Wild und Lamm, kräftiger Hartkäse, Gewürze wie schwarzer Pfeffer, diverse Kräuter, Schokolade und Kaffee. Sie passen ebenfalls zu gegrilltem Fleisch mit kräftigen Röstaromen.

Zu mittelkräftigen Rotweinen aus Merlot, Dornfelder, Sangiovese, Primitivo und Tempranillo passen Speisen aus Schweinefleisch und Wildgeflügel sowie Gepökeltes. Ebenfalls harmonieren sie gut zu Edelschimmelkäse sowie grünem Gemüse, Zwiebeln, Pilzen, Pizza & Pasta, pikanten Gewürzen wie Chili und Cayennepfeffer sowie zu Beeren und Früchten.

Leichte Rotweine aus Spätburgunder, Portugieser und Grenache passen zu Geflügel und Kalb, Weich- und Sahnekäse, Hülsenfrüchten, Pilzgerichten und Risotto.

Roséweine aus Pinot Noir, Portugieser, Syrah, Garnacha und Tempranillo harmonieren zu leichten Geflügelgerichten, Fisch & Meeresfrüchten, Pizza & Pasta, Nüssen, Wurzelgemüse, Beeren und Früchten.

Was passt zu Weißweinen und Dessertweinen?

Zu wuchtigen Weißweinen aus Chardonnay, Grauburgunder, Gewürztraminer, Sauvignon Blanc, Silvaner und Riesling passen Gerichte aus Schweinefleisch sowie Geflügel. Hart-, Weich- und Sahnekäse, Zwiebeln, Pilze, Risotto, schwarzer Pfeffer, Pasta & Pizza.

Leichte Weißweine aus Sauvignon Blanc, Weißburgunder, Riesling, Müller-Thurgau, Silvaner und Muskateller schmecken zu Fischgerichten, Muscheln & Schalentieren, grünem Gemüse und Wurzelgemüse, zu Hülsenfrüchten sowie Kräutern.

Auch Schaumweine, wie Champagner, Crémant, Prosecco, Cava und Sekt lassen sich hervorragend zum Essen servieren und genießen. Sie harmonieren zu rotem Fleisch, Muscheln & Meeresfrüchten (Austern + Champagner oder Sekt – der Klassiker!), Prosciutto, Schinken, Hummer, Kaviar sowie Lachs.

Süßweine, die aus Rebsorten wie Muskateller, Gewürztraminer, Riesling sowie Chenin Blanc gemacht wurden harmonieren zu Räucherfisch & Edelschimmelkäse, zu Nüssen, Beeren und Früchten, zu Gewürzen wie Chili und Cayennepfeffer.

Dessertweine, wie Portwein, Sherry sowie Madeira schmecken sehr gut zu Edelschimmelkäse, Schokolade und Kaffee.

Bei allen Gerichten und der dazugehörigen Weinauswahl kommt es natürlich auch immer auf die Zubereitungsart an.

Welcher Wein zu welchem Essen? Regeln für die richtige Weinbegleitung:

1. Fleisch:

Hier sind die Möglichkeiten sehr vielfältig. Zu Braten und dunklem Fleisch, wie Rind, Wild, Lamm würde ich immer einen Rotwein empfehlen. Je kräftiger die Speise, desto kräftiger darf der Wein sein, gerne auch tanninreich und mit viel Alkohol. Hier harmonieren Weine aus Merlot, Pinot Noir, Shiraz oder Lemberger, auch Amarone und Brunello.

Zu hellem Fleisch, wie Geflügel oder Schwein sind Sie mit einem mittelschweren Weißwein gut beraten. Hier schmecken ein vollmundiger Chardonnay, ein Sauvignon Blanc oder Riesling. Wenn Sie lieber Rotweine mögen, greifen Sie gerne zu einem leichten Rotwein aus Spätburgunder oder Pinot Noir.

Generell gilt: je würziger und kräftiger das Fleisch ist, desto kräftiger darf auch der Wein sein. Wenn Sie zum Fleischgericht dunkle Soßen reichten, dann passen sehr gut samtige Rotweine mit fruchtigen Aromen nach Kirsche oder Erdbeere aus Pinot Noir, Spätburgunder, Dornfelder oder Merlot. Anders verhält es sich bei fruchtbetonten Soßen, wie einer Ente mit Orangensoße, oder einem Rinderfilet mit Kirschsoße. Hier sollten Sie Rotweine wählen, die die entsprechenden Fruchtnoten auffangen. Bitte denken Sie daran, dass Sie zu sauren, scharfen oder bitteren Speisen keine Weine wählen, die im Barrique ausgebaut wurden. So würden z. B. bei einem Sauerbraten die Tannine im Rotwein in den Vordergrund treten, da sich die Gerbstoffe im Wein und das Saure in der Speise nicht vertragen.

 

2. Fisch:

Da Fisch bei der Zubereitung meistens mit Zitronensaft beträufelt wird, passen hierzu Weißburgunder, Silvaner und leichte Riesling-Weine mit frischem Zitronenaroma. Vorsicht jedoch, wenn Tomaten im Spiel sind. Die Säure der Tomaten muss ebenfalls mit dem Wein harmonieren. Geeignet sind knackig-frische Rieslinge, Sauvignon Blanc, Pinot Grigio sowie Grauburgunder. Auch leichte Rotweine aus Spätburgunder, Pinot Noir oder ein spanischer Rioja passen super. 

 

3. Käse:

Käse ist nicht gleich Käse, da auch hier die Auswahl riesig ist: von Weichkäse, wie Camembert über Frischkäse zu Hartkäse, wie Parmesan. Dann noch die Schimmelkäsesorten – von den unterschiedlichen Milchtieren wie Kuh, Schaf, Ziege fange ich gar nicht erst an. Lassen Sie uns mit den gängigen Käsevarianten anfangen: Milde Käse harmonieren zu leichten Weiß- und Rotweinen wie z. B. einem fruchtigen Kabinett oder einer feinherben Spätlese.

Käse mit kräftigem, herzhaftem Geschmack gesellen sich gerne zu kräftigen Weinen z. B. einer Beerenauslese oder einem Eiswein, egal ob rot oder weiß. Ein opulenter Käse würde auch zu einem opulenten Shiraz munden. Vorsichtig sollten Sie sein, wenn der Wein im Barrique ausgebaut wurde und der Käse sehr salzig ist. Das harmoniert leider gar nicht. Generell sollten die Rotweine zum Käse wenig Säure enthalten um eine schöne Harmonie zu bekommen.

 

Merke: zu trockene Weißweine überlagern den Käsegeschmack. Süße Weine verstärken den herzhaft-salzigen Käsegeschmack. Süße Weine zum Käse passen eigentlich immer, damit können Sie nichts falsch machen. Schließlich werden ja auch Marmelade, Feigen-Senfsoße sowie süßliche Chutneys zum Käse gereicht. Zu einem z. B. kräftigen Blauschimmelkäse passt auch ein Sherry oder Portwein. 

 

4. Grillen:

Gegrilltes Fleisch oder gegrillter Fisch haben mehr Röstaromen und werden vorab oft mariniert. Hier dürfen wir beherzt zu einem kräftigen, trockenen Chardonnay greifen, gerne auch aus dem Holzfass oder zu einem leicht gekühlten Shiraz. Grillen Sie vegetarisch mit viel Gemüse, dann darf es auch gerne ein fruchtiger Rosé sein (z. B. der halbtrockene Rosé vom Winzer Gunther Künstler aus dem Rheingau). 

 

5. Asiatische Speisen:

Bei asiatischen Gerichten werden oft Gewürze wie Ingwer und Chili verwendet. Dadurch bekommen sie ihre feine Schärfe, mal mehr mal weniger. Durch einen fruchtigen Riesling wird diese abgemildert. Sie sollten darauf achten, dass die Weine wenig Alkohol mitbringen, denn dieser verstärkt den Eindruck der Schärfe noch. Ist die Speise weniger spicy, passt ein trockener Sauvignon Blanc sehr gut. Der hat meistens exotische Fruchtnoten in Bukett und Geschmack, z. B. Mango, Maracuja oder Melone. Gehen die asiatischen Speisen mehr in Richtung Thai-Küche, dann harmonieren restsüße Riesling-Weine oder auch Gewürztraminer sehr gut. 

 

6. Kochwein:

Generell finde ich, dass der Wein, der in der Speise landet auch dazu getrunken werden sollte…oder umgekehrt! Aber auch hier gibt es Ausnahmen, denn ein richtig teurer Wein in der Speise wäre mir dann doch des Guten zu viel. Da können Sie beruhigt auch eine günstigere Variante gleicher Rebsorte, vielleicht sogar gleicher Region auswählen.

Beim Ansetzen von Soßen auf Vorrat muss es auch kein High End Produkt sein. Hier können Sie sogar Weine verwenden, die Sie wegen eines Korkschmeckers aussortiert haben. Für Soßen sind solche Weine noch zu gebrauchen, da der Korkgeschmack durch den Kochvorgang verfliegt. So landet dann manchmal doch ein hochwertiger Bordeaux im Essen…

 

7. Schokoladendesserts:

Zu den Bitternoten in dunkler Schokolade, egal ob pur oder in einem Küchlein, passen kräftige Rotweine, welche selbst nicht viele bittere Aromen mitbringen. Ansonsten würden sich die Bitternoten verstärken. Mit Süßweinen tun wir uns hier schwer, eine bessere Wahl ist Portwein, da der höhere Alkoholgehalt sich besser mit den Bitternoten der Schokolade verträgt. Zu süßer, cremiger Vollmilchschokolade passt ein restsüßer Weißwein, vielleicht ein Riesling von der Mosel vom Weingut Maximin Grünhaus. 

 

 

Merke:

  • Säure in der Speise und im Wein multiplizieren sich
  • Süße in der Speise und im Wein heben sich angenehm auf
  • Säure in der Speise harmoniert mit der Süße im Wein
  • Weine mit viel Kohlensäure schmecken zum Essen oft süßer, als sie sind
  • Wählen Sie keine tanninreichen Weine aus dem Barrique zu Speisen, die sauer, bitter oder scharf sind. Die Tannine werden noch bitterer und adstringierender. Diese Weine sind richtig, wenn sie zu fettlastigen Speisen gereicht werden.
  • Wählen Sie bei internationalen Gerichten Weine aus dem gleichen Land, der gleichen Region.

Zu guter Letzt: Ich kann Ihnen nur den Tipp geben, probieren, probieren, probieren… Lassen Sie sich anfänglich beraten. Später, wenn Sie bereits ein wenig mehr wissen, trauen Sie sich ruhig etwas zu und probieren Sie viel aus. Denn letztendlich entscheidet noch immer Ihr eigener Geschmack und Genuss über die Weinauswahl. Wenn dieser Ihnen sagt, dass der Rotwein zur Jakobsmuschel schmeckt – warum nicht? Auf Nummer sicher gehen würde ich allerdings, wenn ich Gäste bewirten möchte. In diesem Fall sind wir gerne für Sie da und geben Ihnen die Tipps, die Sie noch nicht selber kennen…