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Was ist eine Cuvée?

Titel: Was ist eine Cuvée?

Haben Sie den Begriff Cuvée schon einmal gehört?

Vielleicht schon und Sie wissen bereits, was eine Wein-Cuvée ist. Vielleicht aber auch nicht und Sie möchten es gerne erfahren. Dann sind Sie in unserem kleinen Weinlexikon genau richtig. Lesen Sie im Folgenden, was besser ist: eine Cuvée oder sortenreine Weine. Erfahren Sie mehr über das WARUM und das WIE sowie die Unterschiede einer Cuvée in den verschiedenen Weinländern. Vielleicht überrascht es Sie, jedoch für mich sind gute Cuvées immer eine Komposition und „nur Verschnitt“ wird ihnen nicht gerecht. Dazu habe ich Ihnen viel Wissenswertes und Interessantes zusammengetragen, das Ihnen einen guten Überblick verschafft. Jetzt müssen Sie sich nur noch für eine Cuvée entscheiden - bleiben Sie neugierig…


Was ist eine Cuvée?

ine Cuvée ist ein Verschnitt! Ich weiß, die Bezeichnung hat einen negativen Beigeschmack und klingt nach „panschen“. Das wird ihr jedoch nicht gerecht. Zwar ist der Begriff „Cuvée“ nicht gesetzlich geschützt und somit kein Qualitätsmerkmal, ich werde Sie dennoch davon überzeugen, dass Cuvées in jeden Weinkühlschrank gehören, denn dafür gibt es gute Gründe:

Sortenreine Weine auszubauen ist eine noch recht neue Art der Weinbereitung. Seit Anbeginn des Weinbaus wurden Rebsorten nämlich nicht sortenrein angebaut und vinifiziert, sondern standen gemischt auf einem Weinfeld. Damals waren die Kenntnisse zum Weinan- sowie -ausbau noch recht begrenzt. Um möglichst viel Wein zu gewinnen sowie die Verluste gering zu halten, wurden die Rebsorten gestreut angebaut. Dadurch erhofften sich die Weinbauern bzw. Winzer von damals eine maximale Ernte. Heute sind wir natürlich schlauer. Wir wissen, dass verschiedenen Rebsorten eigene Bedürfnisse haben: manche brauchen kargen Boden, andere fruchtigen; manche benötigen viel Sonne, andere weniger u. s. w. Um das Optimale aus den einzelnen Rebsorten zu erwirtschaften, bekommen die Reben was sie brauchen. In schwierigen Weinjahren kann das schon einmal zu einem echten Problem werden – auch hier kommt die Cuvée ins Spiel. Sie bietet die Möglichkeit, in problematischen Jahren gute Weine herzustellen, sorgt auch dafür, dass eine bestimmte etablierte Wein-Cuvée über Jahre gleich schmeckt. 

Ein Beispiel…

Es gibt Jahre, da haben bestimmte Rebsorten durch die äußeren Einflüsse sehr viel Säure (z. B. der ohnehin säurebetonte Riesling), in anderen Jahren zu wenig Volumen. Manche Rotweinsorten sind sehr blass (wie der Spätburgunder), andere strotzen vor tiefdunkler Farbe (der Dornfelder). Mit dem Verschneiden werden die Weine optimiert, d. h. die säurebetonten Sorten mit den Rebsorten, die von Haus aus wenig Säure mitbringen harmonisiert. Dadurch erhalten Sie einen schmackhaften neuen Wein. Blasse Rotweine-Cuvées werden durch die Zugabe einer farbintensiven Rebsorte „aufgehübscht“. Und das ist doch positiv, oder? Eine Cuvée ist also die Chance der Weingüter, ein Produkt zu verbessern, bzw. auch die Qualität sowie den Geschmack des Weines, des Schaumweines oder vom Sekt über Jahre hinweg konstant zu halten – mit „panschen“ hat das nun wirklich nichts zu tun!

Wie wird eine Cuvée hergestellt?

Wie wir jetzt wissen, ist eine Cuvée ein Verschnitt aus verschiedenen Rebsorten, verschiedenen Regionen, Jahrgängen oder gar einzelnen Fässer eines Weingutes. Diese Vermischung kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen:

Die Weine werden bereits in der Kelter gemeinsam vergoren und ergeben so den fertigen Wein. Oder..

…die einzeln geernteten Rebsorten werden getrennt vergoren und erst dann verschnitten, um während der Lagerzeit gemeinsam zu reifen.

In jedem Fall haben Cuvée-Weine ihren Platz in der Welt der Weine. Übrigens können wir bei der Häufigkeit von Cuvées in Weinländern ein deutliches Nord-Süd-Gefälle feststellen. In den südlichen Ländern Frankreich, Spanien sowie Italien (Toskana) gibt es häufiger Cuvées als beispielsweise in Deutschland. Das liegt auch daran, dass Rebsorten aus kühleren Ländern deutlich finessenreicher sind und so besser geeignet für einen sortenreinen Ausbau. Natürlich lässt sich auch diese Aussage nie komplett verallgemeinern. Aber Sie wissen jetzt, dass eine Cuvée nichts mit panschen zu tun hat. Außerdem: fast alle herausragenden, hochpreisigen Bordeaux-Weine sind Verschnittweine (außer Petrus), ebenso wie die meisten Champagner. Rebsortenreine Champagner sind die Seltenheit.

Sie sehen also: Für eine Cuvée werden mehrere Weine mit dem Ziel verschnitten, einen optimal ausbalancierten Wein zu finden. Dabei sollten Aromen, Frucht & Säure, Mundgefühl & Volumen, Alkoholgehalt, Tanningehalt sowie Ausgewogenheit und ein langer, harmonischer Nachhall im Einklang stehen.

Aber wer entscheidet, welche Weine in die Cuvée finden?

Der Winzer, bzw. der Kellermeister – im besten Fall beide gemeinsam. Ein Wein in der Entstehung wird immer wieder zwischendurch vom Gärbehälter abgezapft und verkostet. Das bedingt viel Erfahrung, denn schmecken tut er noch nicht so wirklich. Jedoch sind Kellermeister und Winzer sehr wohl in der Lage, die sogenannten Fassweine vorausschauend zu beurteilen. Für den Verschnitt werden von den für die Cuvée bestimmten Fässern Proben gezogen und verkostet. Zu dieser „Assemblage“ werden oft Berater, Winzerkollegen sowie Freunde eingeladen, um ihre Meinung kund zu tun. Diese vorab ausgewählten Grundweine werden wieder und wieder neu vermischt und verkostet, bis die optimale Zusammensetzung gefunden ist.

Welche Unterschiede gibt es zwischen den einzelnen Weinländern?

DEUTSCHLAND: Um einen optimalen Weingenuss zu erhalten, ist es in Deutschland erlaubt, auch bei sortenreinen Weinen 15 % einer anderen Sorte zuzugeben, ohne dies zu kennzeichnen. Der Gesetzgeber nennt das: „…nur eine 85-prozentige Bezeichnungswahrheit.“ Würde man uns Deutschen gar nicht zutrauen, nicht wahr? Aber beim Wein geht der Genuss vor – und das ist auch richtig so!!

Es gibt jedoch noch weitere interessante Fakten:

Auch sortenreine Weine dürfen unter Angabe der Rebsorte „Cuvée“ genannt werden

Besteht die Cuvée aus zwei Sorten, müssen beide Sorten auf dem Etikett angegeben werden (sehr beliebt ist Weißwein aus Weißburgunder mit Chardonnay oder Riesling mit Sauvignon Blanc)

Besteht die Cuvée aus mehreren Sorten, dürfen diese nicht angegeben werden

Tafelweine dürfen nicht mit Qualitätsweinen vermischt werden

Werden Weine unterschiedlicher Prädikate (Qualitätsstufen) vermischt, muss das geringere Prädikat angegeben werden

Weine aus unterschiedlichen Anbaugebieten dürfen nicht verschnitten werden

Bei einer Rosé Cuvée dürfen nur Rosé Weine aus Rotweintrauben miteinander verschnitten werden

Zudem gibt es in Deutschland noch vereinzelt den „Gemischten Satz“, der auch so bezeichnet wird. Dabei werden, wie zu früheren Zeiten, unterschiedliche Rebsorten auf einem Weinberg zusammen angepflanzt, geerntet und vergoren (z. B. in Franken). Bekannter ist diese Art der Weinbereitung bei unseren Nachbarn in Österreich, wie der „Wiener Gemischter Satz DAC“ oder der „Mischsatz“ aus der Steiermark.

FRANKREICH:Hier herrschen wieder andere Gepflogenheiten, das Wort Cuvée hat nicht die gleiche Bedeutung wie im deutschsprachigen Raum. Was wir „Cuvée“ nennen, nennen die Franzosen „Assemblage“. Dabei handelt es sich um Weine aus mehreren Rebsorten oder Lagen. Die einfacheren Varianten werden im Französischen schlicht „Coupage“ – Verschnitt genannt.

Eine Cuvée in Frankreich kann oft sortenrein sein. So bedeutet „Grand Cuvée“ oder Cuvée Prestige“ lediglich, dass es sich hierbei um den besten Tropfen des Hauses handelt. In der Champagne wiederum bedeutet die Bezeichnung „Tête de Cuvée“, dass es sich hierbei um den Most aus der ersten Pressung (das ist die höchste Qualität) handelt.

In Frankreich sind die besten und teuersten Weine Cuvées: nehmen Sie z. B. den Châteauneuf-du-Pape. Dieser Wein besteht zu 70 % aus Grenache sowie aus insgesamt 17 weiteren zugelassenen Rebsorten, wie Syrah, Mourvèdre oder Cinsault. Oder Champagner, der hauptsächlich aus Chardonnay besteht, verschnitten mit Pinot Meunier sowie Pinot Noir. Rebsortenreinheit ist hier eher selten.

Zudem gibt es europaweit noch eine Ausnahme: die geschützten Herkunftsbezeichnungen. Ein Brunello besteht nur aus Sangiovese, ein Chablis nur aus Chardonnay (also eine Weißwein-Cuvée). Ein Soave jdarf jedoch aus 100 % Garganega sein (sortenreiner Wein) oder auch nur zu 70 %, dann vermischt mit Trebbiano, Weißburgunder oder Chardonnay. Ein Rioja besteht zu über 50 % aus Tempranillo, des Weiteren aus Grenache, Mazuelo sowie Graciano. Ein Bordeaux ist z. B. aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Petit Verdot. Ein Chianti aus z. B. Sangiovese, Cannaiolo oder Mavasia… Ich höre schon auf! Sie sehen also, dadurch, dass es keine sehr genauen Vorschriften gibt, die diese Art der Weinbereitung europaweit regelt sowie keine Verpflichtung besteht „aus mehreren Rebsorten“ auf das Etikett zu schreiben, sollten Sie sich hier einfach auf Ihren Geschmack verlassen. Wir tun es auch!

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