Heute gibt es in Italien 20 Anbauregionen die auf einer Rebfläche von ca. 903.000 Hektar eine Weinmenge von ca. 60 Millionen Hektolitern jährlich produzieren – so viel wie kein anderes Weinbauland. Dabei spielt die große Nord-Süd-Ausrichtung des Stiefels sowie seine vielfältige Landschaft, die abwechslungsreichen Böden aus Kalk- und Dolomitgestein, Sandstein, Schiefer, Mergel sowie Ton, ebenso wie die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen sowie das umgebende Meer eine große Rolle. So haben wir im Norden alpine Einflüsse in den Weinanbaugebieten Friaul und Südtirol. Weiter südlich, in Piemont, Lombardei sowie Venetien herrscht mediterranes Klima. Je südlicher wir reisen, desto wärmer wird es. Jedoch macht das umliegende Meer in Gebieten wie Kampanien, Kalabrien, Basilikata oder den Abruzzen seinen Einfluss auf den Weinbau ebenfalls geltend.
Abruzzen
Zwischen Adria und dem Apenninen-Gebirge, östlich der italienischen Hauptstadt Rom, befindet sich ein Weinanbaugebiet aus Fels, Kalk, Lehm, Sand sowie Kies – die Abruzzen. Durch die hügelige Landschaft (2/3 sind Gebirge) befinden sich die meisten Weinfelder auf mehr als ca. 600 Höhenmetern. Das mediterrane Klima mit warmen trockenen Sommern und kühlen feuchten Wintern beschert den Winzern eine Weinmenge von ca. 4 Mio. Hektolitern jährlich, womit sie mengenmäßig den 7. Platz in Italien einnehmen. Viele der Weine werden noch immer für den Eigenbedarf hergestellt. Bislang galten die Bestimmungen für den Weinbau in den Abruzzen eher als „großzügig“. Das hat sich seit der Jahrtausendwende jedoch geändert: weg vom Alltagswein, hin zur Qualität. Immer mehr Winzer beherzigen diese Maxime, so dass es heute herrliche Weine zu einem guten Preis-Genuss-Verhältnis gibt, die auch ins europäische Ausland exportiert werden. Dabei dominieren die Rebsorten Trebbiano und Malvasia bei den italienischen Weißweinen aus den Abruzzen. Diese gelten als besonders gut, wenn sie von alten Rebanlagen stammen und sorgfältig ausgebaut wurden. Im Geschmack sind sie leicht, zart und fruchtig. Jedoch werden die Rotweine aus den Abruzzen bevorzugt, gelten sie doch als die besseren Weine. Montepulciano ist der wohl bekannteste Rotwein, gefolgt von Cerasuolo (z. B. Cerasuolo d`Abruzzo Borgate DOC). Weitere Rebsorten sind Trebbiano Toscano, Verdecchio, Malvasia, Falanghina u. a., die gerne im Sommer auch als Roséwein getrunken werden.
Aostatal
In einer der wohl wundervollsten und beeindruckendsten Berglandschaften im Nordosten Italiens, gleich an der Grenze zu Frankreich und der Schweiz, liegt die kleinste Weinregion Italiens – das Aostatal! Wegen der Höhenlage der Region gibt es hier eine Vielzahl an kleinen, verstreuten Parzellen – und auch die höchsten Weinberge Europas. Hier wird nur eine jährliche Menge von ca.14.500 Hektolitern auf sandigen Böden mit geringer Tiefe produziert. Das Klima ist alpin mit langen Wintern sowie kurzen, eher kühlen Sommern. An Weißweinen werden hier hauptsächlich Chardonnay , Moscato, Müller-Thurgau , Pinot Grigio sowie Pinot Bianco angebaut. An Rotweinsorten findet man Dolcetto, Gamay, Moscatel, Negro, Nebbiolo, Syrah sowie Pinot Noir .
Apulien
Ganz im Südosten Italiens – der Absatz des Stiefels – befindet sich das Anbaugebiet Apulien. Bis vor ca. zwei Jahrzehnten war Apulien kaum als weinproduzierendes Fleckchen Land bekannt, da es seinen Wermut sowie den Traubenmost in andere Gebiete Europas exportierte. Doch durch Modernisierungen sowie Qualitätsausbau zählt Apulien heute, neben Sizilien und Venetien, mit einer Produktionsmenge von ca. 8-10 Mio. Hektolitern zu den größten Weinregionen Italiens. Auf Kalk-, Lehm- und Sandsteinböden wachsen hier in trocken-heißem Klima mit teils kräftigen Meereswinden besonders gute Rotweine aus Primitivo sowie Negroamaro heran. Davon ist der Primitivo di Manduria sicherlich der Bekannteste (z. B. Primitivo di Manduria DOP SESSANTANNI von Cantine San Marzano). Die vorwiegenden roten Rebsorten sind: Negroamaro, Nero di Troia, Primitivo sowie Malvasia Nera. Bei den Weißen sind es Bombino Bianco, Chardonnay sowieSauvignon Blanc .
Basilikata
Obwohl Basilikata sicherlich zu den eher unbekannteren Gebieten Italiens gehört, wird auch hier Wein produziert. Diese unterentwickelte Region im südlichen Landesinneren liegt zwischen dem Tyrrhenischen und Ionischen Meer. Bereits seit der Antike wird hier auf Lehm, Mergel, Kalk sowie Sandstein Wein angebaut und ist doch nach wie vor eine eher unbekannte Region. Die Winter sind hier sehr kalt, die Sommer dafür extrem heiß und trocken. Mit über 90 % der Produktion überwiegt in Basilikata der Anteil an Rotweinen: Aglianico, Bombino Nero, Malvasia Nera sowie Sangiovese sind hier die Hauptrotweinsorten. Bei den Weißen überwiegen Bombino Bianco, Moscato sowie Trebbiano.
Emilia-Romagna
Von der Po-Ebene im Norden bis hin zu den Apenninen im Süden erstreckt sich die landwirtschaftlich reichste Region Italiens: die Emilia-Romagna. In weitgehend gemäßigtem Klima mit warmen Sommern und kühlen Wintern werden hier, überwiegend auf Mergelböden wachsenden Rebstöcken, jährlich zwischen 8 und 9 Mio. Hektoliter Wein gekeltert. Und obwohl die Region für ihre Kulinarik bekannt ist, denken Sie nur einmal an Parmesan, Parma Schinken oder Aceto Balsamico, gilt beim Wein leider noch immer Quantität statt Qualität. Der bekannteste Wein aus dieser Region ist wohl der Lambrusco, ein einfacher Partywein, der besonders bei jungen Menschen wegen seiner Süße beliebt ist. An Rotweinsorten überwiegen ansonsten Sangiovese sowie Cabernet Sauvignon. Bei den Weißweinen liegen Albana di Romagna, Trebbiano sowie Malvasia di Candia vorne.
Friaul Julisch-Venetien
Im nordöstlichen Grenzgebiet zu Österreich und Slowenien befindet sich das beste Weißweingebiet Italiens – manche behaupten sogar der ganzen Welt. 1-1,4 Mio. Hektoliter Wein, wie soeben erwähnt überwiegend Weißwein, werden hier jährlich produziert. Der Boden ist locker und mineralisch, ideal für Weinbau. In mediterranem Klima mit alpinen Strömungen wachsen hier Weine von herausragender Qualität: kraftvoll mit feiner Säurestruktur. Bereits seit der Antike wird in dieser Region Weinbau betrieben, allerdings hat er sehr unter den beiden Weltkriegen gelitten. Bis in die 60er Jahre hinein fand kein nennenswerter Weinbau mehr statt, was sich glücklicherweise geändert hat. Heute wachsen hier die weißen Sorten Friulano, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Pinot Grigio sowie Pinot Blanco. Sehr gute Rotweine sind Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir sowie Refosco. Sie möchten diese Weine gerne probieren? Dann schauen Sie einmal, was das Familienweingut Agricola Gorgo oder das Weingut Stefano Accordini zu bieten haben.
Kalabrien
Auf der italienischen Stiefelspitze werden fast so viele Rebflächen bewirtschaftet wie in der Lombardei oder in Marken, nämlich über 24.000 Hektar mit einer Ertragsmenge von 0,9-1,1 Mio. Hektolitern. Kalabrien ist eine zerklüftete Berglandschaft mit drei geteiltem Klima: heiß und trocken am ionischen Meer, subtropisch und mit wenig Niederschlag am Tyrrhenischen Meer sowie trocken in den Höhenlagen. Obwohl auf den meist leichten und nährstoffarmen Böden wegen des heißen Klimas hauptsächlich Rotweine angebaut werden, hat Kalabrien auch einige feine, nuancenreiche Weißweine sowie exzellente Likörweine. Die vorherrschenden Weißweinsorten sind: Greco Bianco, Ansonica, Chardonnay, Malvasia Bianca, Mantonico Bianco, Moscato, Trebbiano sowie Zibibbo. Rund ein Viertel der Gesamtrebfläche ist jedoch mit der roten Rebsorte Gaglioppo bestückt, ferner noch mit Greco Nero, Barbera, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Nero d`Avola, Sangiovese, Nocera, Nerello Cappuccio sowie Nerello Mascalese.
Kampanien
Rund um Neapel am Tyrrhenischen Meer liegt das Weinanbaugebiet Kampanien. Auf rund 41.000 Hektar Rebflächen werden hier ca. 2,2 Mio. Hektoliter Wein gewonnen. Dieses Gebiet galt in der Antike als das wichtigste Weingebiet der Welt „Die besten Weine der Antike“. Geschichtlich interessant wird es rund um Pompeji und Herculaneum, denn außer gut erhaltenen Ruinen bietet dieses Gebiet seinen Besuchern viel Weinkultur. Der Boden ist vulkanischen Ursprungs, ist doch der Vesuv ein fester Bestandteil dieses Gebietes. Das Klima ist hier im Süden Italiens mild und mediterran was erklärt, warum hier zu 70 % Rotweine, wie Aglianico sowie Piedirosso angebaut werden. Aber auch Weißweine finden sich hier, hauptsächlich Asprinio Bianco, Biancolella, Ceda di Volpe Binaco, Falaghina, Fiano, Foraster sowie Greco Bianco.
Latium
Mit einer Rebfläche von fast 48.000 Hektar gehört das Weinanbaugebiet Latium zu den größten Anbaugebieten Italiens. 3 – 3,5 Mio. Hektoliter Wein werden in diesem Gebiet rund um Rom produziert, 90 % davon trinken sie selbst. Rotwein findet sich hier kaum. Cesanese, Sangiovese sowie Montepulciano gehören zu den wenigen angebauten Rebsorten. Zu 90 % wird Weißwein angebaut, wovon die Rebsorten Malvasia sowie Trebbiano den Hauptanteil bilden. Sie werden zum größten Teil trocken ausgebaut und warten mit frischer Frucht sowie feiner Säure auf.
Das Besondere an Latium sind die drei unterschiedlichen Landschaftsarten: das Kalkgebirge der Abruzzen im Osten, an das sich das gleichnamige Weinanbaugebiet anschließt, das Hügelland im Nordwesten, die Tuscia, welches hauptsächlich aus Tuff- und Vulkangestein besteht sowie die Ebenen um Maremma aus verfestigter Vulkanasche.
Ligurien
Winzig – dafür traumhaft schön! Das mit nur ca. 1.500 Hektar drittkleinste Weinanbaugebiet Italiens, hinter dem Aostatal und Molise, produziert jährlich nur ca. 65.000 Hektoliter Wein. Unterhalb von Piemont, an der Küste rund um Genua gelegen, zieht sich dieses Gebiet bis zur Toskana und an die französische Grenze. Ligurien hat eine sehr lange Weinbautradition, die bis in das erste Jahrhundert v. Chr. zurückreicht. Entlang der Küste liegen die roten, kalkreichen Steilhänge, die nur von Hand bewirtschaftet werden können. Die wichtigsten Weißweinsorten der Region sind: Vermentino, Pigato sowie Bosco; Rotweinsorten: Dolcetto, Rossese sowie Sangiovese.
Lombardei
Die kulturelle Hochburg und Modestadt Mailand im Norden Italiens kennt fast jeder, zudem ist sie die Hauptstadt der Lombardei. Ca. 1,6 Mio. Hektoliter aromareicher Wein werden hier auf 27.000 Hektar Weinfeldern produziert. Das kontinental-mediterrane Klima dieses Gebietes birgt kalte Winter und heiße Sommer. Der viele Regen im Herbst und Winter kann auf den kargen, gut belüfteten Böden sowohl gut abfließen, als auch im Boden gespeichert werden.
Die wichtigsten Rebsorten sind die Weißen Chardonnay, Pinot Bianco sowie Trebbiano. An Rotweinsorten überwiegen Brugnuola, Cabernet Sauvignon, Grumello, Lambrusco, Merlot, Nebbiolo, Pinot Noir sowie Sassella. Die besten Weine entstehen am West- und Südufer des Gardasees (Cà dei Frati in Sirmione, z. B. Lugana), im Alpental am Fluss Adda sowie in den Landschaften zwischen Brescia und Bergamo.
Marken
Ähnlich groß wie die Lombardei ist die Anbaufläche in Marken: ca. 25.000 Hektar mit einem Ertrag von ca. 1,6 Mio. Hektolitern. Marken liegt östlich von Umbrien sowie rund um Ancona am Meer. Hier, an 170 km Küste sowie im hügeligen Hinterland befinden sich die Weinfelder. Auf den überwiegend lehmhaltigen Böden werden fast genauso viel Weißwein- wie Rotweinweinreben angepflanzt. Die vorherrschenden Weißweinsorten sind: Maceratino, Malvasia, Pecorino, Pinot Bianco, Pinot Grigio, Trebbiano sowie Verdicchio. Rotweine: Lacrima di Morro, Montepulciano, Sangiovese sowie Vernaccia di Serrapetrona.
Molise
Zu den eher kleineren Regionen zählt mit 7.650 Hektar das Anbaugebiet Molise an der Adria in Mittelitalien, zwischen den Abruzzen, Apulien sowie Kampanien. Die Böden sind hier recht unterschiedlich: Lehm, Sand und Kalkstein sind hier zu finden und die vielen kleinen Rebflächen sind über das ganze Gebiet verteilt. Das Klima ist an der Küste mediterran, während es durch die hohen Gebirgszüge kontinental anmutet. Bombino Bianco (Trebbiano), Chardonnay, Greco, Fiano, Malvasia sowie Pinot Bianco sind die vorherrschenden Weißweinsorten, ergänzt durch die Roten: Aglianico, Cabernet Sauvignon, Montepulciano sowie Sangiovese.
Piemont
Die Region Piemont mit seiner Hauptstadt Turin befindet sich im Nordwesten Italiens. Auf tertiären Verwitterungsböden mit Kalkkernen und Mergel wachsen die Weine hier in mildem, beinahe subtropischen Klima. 2,5-3 Mio. Hektoliter großartige Weine werden hier jährlich produziert. Dabei ist die Weinqualität hier außergewöhnlich hoch – es finden sich kaum Alltagsweine - so können die Weine zu einem überdurchschnittlichen Preis verkauft werden (Weingut Michele Chiarlo). Weltweit gehört Piemont zu den großen (qualitativ) Weinbauregionen und zusammen mit der Toskana ist es das beste Gebiet Italiens. Herausragend ist vor allem der Nebbiolo, aus dem beispielsweise Barolo und Barbaresco (Reyna Barbaresco DOCG) werden. Außer Nebbiolo gehören zu den Hauptrotweinsorten noch Cortese Rosso und Moscato, zudem die Weißweinsorten Arnais, Cortese Bianco sowie Moscato Bianco.
Sardinien
Die italienische Mittelmeerinsel Sardinien zählt mit ca. 1 Mio. Hektolitern Wein und einer Rebfläche von gut 43.000 Hektar zum Mittelfeld der Anbaugebiete Italiens. Lehmige Böden im Landesinneren und Sandböden in Küstennähe sowie kühles Klima im Norden und viel Trockenheit im Süden sorgen für sehr unterschiedliche Weinqualitäten. Hier herrschte lange ein Kommen und Gehen bei den Weinbergbesitzern und es werden viele verschiedene Rebsorten angebaut, anstatt sich auf einige wenige zu konzentrieren. Zudem haben die Weine meist einen recht hohen Alkoholgehalt zwischen 13 und 18 % Vol. Die Hauptrebsorten sind, weiß: Vermentino di Sardegna, Torbato sowie Nuragus; bei den Roten: Cannonau di Sardegna, Monica, Carignano del Sulcis sowie Girò.
Sizilien
Nach Apulia ist Sicilia das zweitgrößte Anbaugebiet Italiens mit einer bewirtschafteten Fläche von über 100.000 Hektar sowie einem Ertrag von 6-8 Mio. Hektolitern. Bereits seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. wird hier Weinbau betrieben. Die Region galt früher mit als die wichtigste Kolonie Griechenlands. Noch vor wenigen Jahren galt Sizilien als Massenproduzent in puncto Wein. Das hat jedoch bis heute geändert, denn mittlerweile gibt es einige herausragende Weinbaubetriebe auf der Insel (Weingut Baglio di Pianetto, Weingut Terre di Campo Sasso), die dafür Sorge tragen, dass Sizilien eine große Zukunft in der Weinbereitung vorausgesagt wird.
Sizilien produziert mehr Weißwein, der hier sehr kräftig und aromatisch ist, als Rotwein, der fruchtig und von großer Dichte - teils marmeladig - wird. Das Klima an den Inselrändern ist mediterran, während im Landesinneren die Sommer heiß und die Winter kalt sind und sogar mit Schnee auf dem Ätna muss gerechnet werden.
Auf den mageren Böden aus Vulkangestein werden an Weißweinsorten angebaut: Cattaratto, Grecanico, Inzolia, Grillo sowie Chardonnay. An Rotweinsorten hauptsächlich: Nero d`Avola, Perricone, Frappato, Cabernet Sauvignon sowie Syrah.
Toskana
Zwischen Ligurien und der Emilia-Romagna im Norden, Marken und Umbrien im Osten sowie Latium im Süden befindet sich die Toscana – eines der bekanntesten Gebiete für italienische Weine und La Dolce Vita. Was Viele nicht wissen, die Mittelmeerinsel Elba gehört auch zur Toskana. Landschaftlich ein Traum, fällt das Gelände von den Hügeln der Apenninen sanft ab bis zum Tyrrhenischen Meer. Die Toskana ist ein beliebtes Urlaubsland, vor allem die sanfte Hügellandschaft zwischen Siena und Florenz hat es Erholungssuchenden angetan. Lebendig und wirtschaftlich sehr erfolgreich gehört die Toskana zu den bekanntesten Anbaugebieten für italienische Weine, die auf ca. 64.000 Hektar angebaut werden. Die ca. 190 Mio. Hektoliter Wein, die hier pro Jahr produziert werden, bestehen zu 85 % aus Rot- und Roséweinen und zu 15 % aus Weißweinen. Unsere Lieferanten Borgo Scorpeto e Caparzo sowie Tenimenti Andreucci leisten ihren Beitrag dazu. Die wichtigste Rebsorte ist der Sangiovese. Diese rote Rebsorte hat im Chianti einen Anteil von 75 % der Rebfläche. Eine Unterart des Sangiovese ist die Brunello-Traube aus der so bekannte Weine wie der Brunello di Montalcino DOCG und der Rosso di Montalcino DOC gekeltert werden. Weiter werden noch Cabernet Sauvignon sowie Cabernet Franc u. a. angebaut. Eine Spezialität der Toskana ist der süße Dessertwein „Vin Santo“ der gerne nach dem Essen oder traditionell zusammen mit dem Mandelgebäck Cantuccini gereicht wird.
Trentino und Südtirol
Dieses Weinanbaugebiet teilt sich auf in die beiden autonomen Provinzen Trento im Süden (überwiegend italienischsprachig) sowie Bozen im Norden (überwiegend deutschsprachig).
Im südlichen Teil, dem Trentino, ist es warm und trocken. Dieses Klima bietet die besten Voraussetzungen für den Anbau von Rotwein – weshalb dieser auch hauptsächlich angebaut wird. Die vorherrschende Rebsorte ist der Marzemino. Verarbeitet werden die Weine zum größten Teil in großen Genossenschaften, die günstigere Alltagsweine herstellen.
Südtirol ist mit seinen 5.300 Hektar Rebfläche eines der kleinsten Anbaugebiete Italiens. Obwohl der Norden Südtirols vom alpinen Klima mit extremen Temperaturschwankungen der Berge beeinflusst ist, ist der südliche Teil mediterran gemäßigt durch den Einfluss des nahen Gardasees. Die italienischen Weine wachsen hier mit einem Anteil von 60 % Weißwein zu 40 % Rotwein auf Hang- und Hügellagen sowie einer Höhe von 500 m bis zu 1.000 m. Die Rebsorte Nr. 1 ist ganz klar der Vernatsch, der regional auch St. Magdalener genannt wird. Auch die Rebsorten Gewürztraminer sowie Lagrein sind in Südtirol sehr stark vertreten. Bemerkenswert ist, dass 90 % aller produzierten Weine Südtirols DOC-Qualität haben. Ein Grund dafür dürften die vielen produzierenden Familienbetriebe (z. B. Weingut Castelfeder) sein, die sehr viel Wert auf Qualität legen.
Umbrien
Umbrien, die Region im Herzen Italiens. Angrenzend an die Toskana ist Umbrien seinem Nachbarn sehr ähnlich was Landschaft, Boden sowie Klima betrifft. Kalkreicher Lehm- und Sandboden dominiert die Weinfelder, die hier schon vor den Römern von den Etruskern zu beiden Seiten des Tiber bewirtschaftet wurden. Die regenreichen Wintermonate werden von sonnigen Sommern mit warmen Winden abgelöst. Umbrien ist hauptsächlich eine Rotweinregion, deren vorherrschende Rebsorten Sagrantino, Sangiovese, Ciliegiolo, Canaiolo sowie Montepulciano sind. Weißweine bestehen zum größten Teil aus Grechetto, Trebbiano, Verdello sowie Malvasia. Der berühmteste Wein Umbriens ist jedoch der „Orvieto“, ein Wein, der schon seit Jahrhunderten hier gekeltert wird. Er macht die Hälfte der DOC-Produktion der Region aus.
Venetien
Venetien ist, geografisch gesehen, die vielfältigste Weinregion Italiens. Im Westen grenzt sie an den Gardasee, im Norden an die Alpen. Ein Drittel der Region ist von Gebirgszügen durchzogen mit einem langen Küstenstreifen sowie einer zentralen Ebene. Das erklärt auch die vielen unterschiedlichen Weinstile Venetiens, die von den ca. 75.000 Hektar Rebflächen entstehen. Generell gibt es in Venetien recht ordentlichen Weine, jedoch wenige außergewöhnliche Qualitäten. Weine aus der Küstenregion sind zu vernachlässigen. Die besseren Weine, in erster Linie Weißweine, entstehen im hügeligen Hinterland. Eine Ausnahme bildet das Valpolicella-Gebiet. Von hier kommen so berühmte Weine wie der Amarone (ACINATICO Amarone della Valpolicella DOCG Classico), der Barolo sowie auch der Brunello. Diese drei gehören zu den großen italienischen Rotweinen.