Nebbiolo

Woher stammt der Nebbiolo?

Der Nebbiolo wird bereits in Schriften aus dem 13. / 14. Jahrhundert erwähnt und stammt aus der italienischen Region Piemont, wo auch heute noch ¾ der italienischen Gesamtmenge an Rebfläche bewirtschaftet wird. Durch den hohen Anspruch der Rebe an Boden, Standort und Klima wächst der Nebbiolo in den hohen Qualitäten ausschließlich in Italien, hier sind es ca. 5.300 Hektar der weltweit angebauten Rebfläche von ca. 6.000 Hektar. Weiteren Anbau gibt es in Argentinien, Mexiko, Kalifornien, der Schweiz, Südafrika, Brasilien, Uruguay. Hier sind die Qualitäten jedoch nicht nennenswert.

Wie wird der Nebbiolo angebaut? Wie schmeckt er?

Der Name Nebbiolo stammt von „nebbia“ (Nebel) ab, was wohl auf den weißen Belag hindeutet, der die vollreifen Beeren überzieht. Die Rebpflanze ist unglaublich anspruchsvoll was Bodenbeschaffenheit und Lage betrifft. So wächst sie ausschließlich auf kalkhaltigen Mergelböden an steilen Süd- / Südwesthängen. Diese Bedingungen findet man nur in Norditalien. Das erklärt auch, warum es keine hochwertigen Weine in Übersee gibt, außer einem aus Uruguay, den Vilasar der Bodega Juan Carrau. Der Nebbiolo gehört zu den am langsamsten reifenden Rebsorten überhaupt, was die starken Schwankungen in Qualität und Quantität erklärt. Der frühe Austrieb der Sorte macht sie empfindlich für Frühjahrsfröste und sie neigt bei Feuchtigkeit während der Blütezeit zur Verrieselung. Der Echte Mehltau macht ihr zu schaffen, während sie resistent ist gegenüber dem Falschen Mehltau. Nebbiolo neigt zu hohen Erträgen, die jedoch reduziert werden um die Qualität zu steigern. Die bekanntesten Sorten sind: Barolo DOCG (z.B. von Michele Chiarlo oder Nals Margreid), Barbaresco DOCG (Michele Chiarlo) sowie Nebbiolo d`Alba DOC.

Fruchtaromen findet man im tannin- und säurereichen Nebbiolo kaum, eher erdige Aromen, Trüffel, Tabak, Teer und Bitterschokolade. Ganz selten Rosen, Veilchen, Pflaumen, Rosinen, Beeren und Kirschen und wenn, dann nur ganz leicht im Hintergrund. Der Geschmack ist kräftig und ausdrucksstark und der hohe Anteil an Tanninen beschert dem Wein eine lange Reife- und Lagerzeit, die die Qualität noch steigern und lange halten.

Zu welchen Anlässen oder Speisen passt der Nebbiolo?

Die Nebbiolo-Traube bringt sehr kräftige Rotweine hervor, die mit einer Temperatur von 14-16°C serviert werden sollten. Kräftige Fleischgerichte, geschmort oder gegrillt, aus Wild, Rind und dunklem Geflügel wie Ente oder Perlhuhn, auch Wildschwein passen hervorragend. Ebenso wie Steak oder Gemüsegerichten mit Pilzen und Trüffel sowie alte und sehr alte Käsesorten.