Weine aus dem Rheingau

Die Region Rheingau

Allgemeines und Geschichte

Das Weinbaugebiet Rheingau in Hessen ist bekannt für seine herausragenden Rieslingweine. Mit seiner Größe von 3.200 Hektar und einem Volumen von 0,27 Mio. Hektolitern Wein läutet es in der Rangordnung der Deutschen Weinanbaugebiete die hinteren Reihen ein – aber nur durch seine Größe!

Hier, wo der Rhein eigentlich weiter Richtung Norden fließen sollte, sich aber bei Wiesbaden fast im rechten Winkel gen Westen begibt um dann bei Rüdesheim seine Richtung wieder nach Norden zu wenden, liegt der Rheingau.

Hier wurde seinerzeit die Edelfäule Botrytys entdeckt, die die spät gelesenen Trauben veredelt. Im 18. Jahrhundert war eine späte Lese der Trauben absolut unüblich, da die Winzer Angst vor Traubenfäule hatten. Damals jedoch, musste der Winzer noch die Erlaubnis aus Fulda einholen um seine Ernte einholen zu dürfen. Gott sei Dank verspätete sich der Bote um zwei Wochen und während dieser Zeit begannen die Beeren zu faulen. Notgedrungen wurde die Lese dennoch durchgeführt und das Lesegut zu Wein verarbeitet und siehe da: die Weine schmeckten besonders gut. Voila! Die Edelfäule war entdeckt!

Seit 1999 werden im Rheingau Weine aus klassifizierten Lagen gewonnen. Weine mit der Auszeichnung „Erstes Gewächs“ entstammen allesamt aus besten Lagen mit den besten Böden und sind von besonderer Güte.

Bodenbeschaffenheit und Klima

Auf schweren, tertiären Mergelböden, Schiefer, Quarzit, Kiesel, Sandstein, Lehm und kalkhaltigen Böden aus Sandlöss und Löss findet vor allem der Riesling sein Revier.

Der Rheingau gehört zu den wärmsten Regionen Deutschlands mit einer durchschnittlichen Temperatur von 10,6 °C. Vor allem die Riesling-Reben finden hier herausragenden Bedingungen vor durch die milden Winter und warmen Sommer, geschützt durch den Taunus. Das Aushängeschild der Region ist der Rheingauer RieslingSpätlese.

Welche Rebsorten werden angebaut?

Die unbestrittene Hauptrebsorte der Region ist bekanntlich der Riesling, mit einer Anbaufläche von 2.500 Hektar der 3.200 Hektar Gesamtrebfläche, gefolgt vom Spätburgunder, der seinen weltberühmten Platz bei Assmannshausen hat. Im Gebiet Rheingau gibt es viele Steillagen und fast alle (80 %) sind mit Riesling bestückt. Die Qualitäten befinden sich alle im Spitzenbereich. Der Weinort Assmannshausen hat im Rheingau eine Sonderstellung inne. Hier wachsen auf 75 Hektar ausschließlich Spätburgunderreben. Das ist die größte zusammenhängende Anbaufläche für Spätburgunder in Deutschland.

Weinbereiche und ihre Großlagen

Der Bereich Rheingau teilt sich auch in 10 Großlagen und einige großlagenfreie Flächen. Die Großlagen sind: Burgweg, Daubhaus (Weingut Künstler in Hochheim, Hochheimer Domdechaney Riesling DQ oder Kostheim Weiss Erd Riesling), Deutelsberg, Erntebringer, Gottesthal, Heiligenstock, Honigberg, Mehrhölzchen, Steil (Assmannshauser Höllenberg Spätburgunder DQ) und Steinmächer.