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Mostgewicht & Oechslegrad

Das Mostgewicht verrät bereits im Weinberg einiges über die Qualität des künftigen Weins. Gemessen wird es in Grad Oechsle (abgekürzt °Oe), benannt nach seinem Erfinder, dem Württemberger Apotheker und Mechaniker Ferdinand Oechsle.

Das Mostgewicht kennzeichnet das Gewichtsverhältnis von einem Liter Most zu einem Liter Wasser bei 20 °C – also die Dichte bzw. das spezifische Gewicht eines Mostes. Beträgt das Verhältnis z. B. 1,076, handelt es sich um einen Most mit 76 Grad Oechsle.

Das Mostgewicht resultiert in erster Linie aus dem Zuckergehalt, aus dem sich der spätere Alkoholgehalt ableiten lässt. Ein Most mit 90 °Oe enthält etwa 209 g Zucker pro Liter, was nach der Gärung rund 11,5 % Vol. Alkohol ergibt.

Eine einfache Faustformel zur Berechnung des erwartbaren Alkoholgehalts lautet:
Oechslegrad / 8 = Alkoholgehalt in Vol.-%
Beispiel: 90 °Oe / 8 = 11,25 % Vol.

Mit zunehmender Reife der Trauben steigt der Zuckergehalt in den Beeren – und damit auch das Mostgewicht im Saft. Je höher das Mostgewicht, desto höher in der Regel die Qualitäts- bzw. Prädikatsstufe des späteren Weins.

Hand-Zucker-Refraktometer – moderne Oechslegrad-Bestimmung

Zur Bestimmung des Zuckergehalts im Most wird heute meist ein Hand-Zucker-Refraktometer verwendet. Damit lässt sich der Oechslegrad direkt im Weinberg bestimmen – wenige Tropfen Traubenmost reichen aus.

Je nach Zuckergehalt verändert sich die Lichtbrechung der Flüssigkeit. Eine Skala im Inneren des Refraktometers misst anhand dieser Brechung den exakten Zuckergehalt und gibt den Oechslegrad an.