Frühburgunder

Woher stammt der Frühburgunder?

Der Frühburgunder entstammt einer natürlichen Mutation des Spätburgunders (Pinot Noir) und reift zwei bis drei Wochen vor ihm, was ihm auch seinen Namen einbrachte. Durch diese frühe Reife ist er auch als Kreuzungspartner für Neuzüchtungen sehr begehrt, so entsteht aus seiner Vermählung mit dem Trollinger die Helfensteiner Traube. Auch im Goldriesling und in der Perle von Csaba finden sich seine Gene. In den 1960er Jahren drohte der Frühburgunder zu verschwinden und ihr Erhalt ist dem Weingut Julius Wasem aus Rheinhessen zu verdanken, der sich hier als Erhaltungszüchter verdingte, bis die Forschungsanstalt in Geisenheim, das Potenzial der Rebe erkannte und mit der Klonenselektion und dem Klonenerhalt begann. In Deutschland werden ca. 260 Hektar mit Frühburgunder bewirtschaftet, wovon der Großteil (ca.85 Hektar) in Rheinhessen angebaut wird, gefolgt von 62 Hektar in der Pfalz, 35 Hektar an der Ahr und der Rest sich auf die anderen Anbaugebiete verteilt.

Wie wird der Frühburgunder angebaut? Wie schmeckt er?

Der Frühburgunder mag kalkhaltige Böden und ist durch seine dicke Beerenhaut wenig anfällig für Fäulniserkrankungen. Die Beeren sind kleiner als beim Spätburgunder und die Schale dicker, so ist das Verhältnis zwischen der geschmackträchtigen Schale und dem Rest der Beere größer als beim Spätburgunder. Die Weine sind daher oftmals gehaltvoller und samtiger.

Im Bukett gibt der Frühburgunder beerige Düfte nach Brombeere, Himbeere und Kirsche ab. Aber auch schwarze Johannisbeere und Mokkatöne finden sich, sowie würzige Aromen nach Pfeffer. Geschmacklich sind die Weine samtig, mit vollem Körper. Auf der Zunge finden sich angenehme Würze und eine dezente Säurestruktur wieder. Die Lagerfähigkeit ist mit einer Länge von bis zu 5 Jahren sehr gut, beim Ausbau im Barrique kann der Wein sogar 10 Jahre und länger liegen und wird dadurch nur noch weicher und runder.

Zu welchen Anlässen oder Speisen passt der Frühburgunder?

Die gehaltvollen Frühburgunder Rotweine werden mit einer Temperatur von 16 - 18°C serviert und schmecken hervorragend zu dunklen Fleischgerichten: Hirschbraten oder –ragout, rosa gebratener Entenbrust, saftige Lammkeule oder zu Gerichten mit kräftigen Soßen. Auch geschmackvolle Pastagerichte, wie Spaghetti Carbonara passen genauso wie würziger Bergkäse.