Pinot Grigio

Pinot Grigio oder Grauburgunder – alles das Gleiche?

Ganz klar: ja!! Denn Pinot Grigio bedeutet nichts anderes als Grauburgunder. Neben Sorten wie Schwarzriesling, Chardonnay, Spätburgunder, Weißburgunder und Auxerrois gehört auch der Pinot Grigio, dessen verzeichneter Name „Vitis vinifera Pinot Gris“ ist, zu den Burgundersorten. Die Beerenhaut führt dabei den Betrachter gerne in die Irre, denn obwohl der Pinot Grigio eine Weißweinsorte ist, variieren seine Beerenschalen von rötlich bis grau blau und sehen teilweise aus wie eine Rotweinsorte.

Der Pinot Grigio Wein ist meistens ein trockener, süffiger Weißwein und sowohl in Restaurants, als auch beim Weinhändler zu erhalten. Er stammt aus Italien, meistens Norditalien und wird in den Anbaugebieten Friaul, Venetien, Südtirol und Trentino angebaut. Je nach Herkunftsregion und Untergrund kann ein Pinot Grigio Wein sehr unterschiedlich schmecken und variiert nicht nur im Geschmack, sondern auch in Farbe und Mineralität.

Allerdings ist die Rebsorte in vielen Ländern und auf allen Kontinenten zuhause und trägt dabei über 200 verschiedene Namen.

Pinot Grigio – bekannt in ganz Italien

In Italien wird heute mit Abstand weltweit am meisten Pinot Grigio (Pinot Gris, Grauburgunder, Ruländer) angebaut. Nur die wenigsten Weinliebhaber wissen, dass diese Rebsorte im 14. Jahrhundert von Burgund über die Schweiz und Ungarn verbreitet wurde. Und raten Sie von wem…richtig! Es waren wieder die Mönche, die sich dieser netten Aufgabe annahmen. Wahrscheinlich heißt die Rebe deshalb „Grauer Mönch“ in Österreich.

Während seiner Reise erlangte die Rebe irgendwann ihren Namen, abgeleitet vom französischen Wort „pin“ für Kiefer, was auch gleichzeitig die Zapfenform der Traube beschreibt. In Deutschland ist die Rebsorte als „Ruländer“ zugelassen. Diesen Namen verdankt sie dem Kaufmann Johann Ruland aus Speyer, der 1711 die Rebsorte entdeckte und zuhause in seinem Garten anpflanzte. Erfolgreich von ihm angepflanzt, vermehrt und verteilt wurde ihm zu Ehren die Rebsorte so benannt.

Richtig bekannt wurde der Pinot Grigio in den 1980er Jahren, als der Urlaub in Italien der Renner unter den Reisezielen wurde. Viele brachten den Pinot Grigio mit nach Hause, um ihr Urlaubsfeeling zu verlängern. Das tat auch unseren heimischen Grauburgunder gut, denn bald wurde klar, dass es sich um die gleiche Rebsorte handelt.

Heute gehört Italien unangefochten zu den Hauptanbauländern der Rebsorte Pinot Grigio. Weitere Länder sind natürlich Deutschland (Baden, Rheinhessen, Pfalz, Nahe), Frankreich, Österreich (Grauer Mönch im Burgenland), aber auch  Argentinien, Australien, Neuseeland, USA, Russland, Slowenien…

Pinot Grigio – so schmeckt er!

Der Pinot Grigio ist ein Wein, der meist recht unkompliziert zu trinken ist. Wie erwähnt, haben seine Beeren eine rötliche Farbe. Dennoch kennen wir ihn fast ausschließlich als Weißwein – nur sehr geringe Mengen werden als Roséwein ausgebaut (z. B. Elsass).

Pinot Grigio wird klassischerweise als trockener italienischer Weißwein vinifiziert. Dann ist er spritzig und frisch-fruchtig im Geschmack, der ideale Sommer- und Speisenwein. Er ist extraktreich und aromatisch, dabei aber säurearm.

Natürlich gibt es auch bei dieser Rebsorte, genau wie bei allen anderen auch, Unterschiede was das Können des Winzers und die Beschaffenheit des Bodens betrifft. Pinot Grigios gibt es vereinzelt auch als körperreiche, gehaltvolle Weißweine, aber das ist nicht die Regel.

In der Nase und auf der Zunge entfaltet der Pinot Grigio herrliche Fruchtaromen: Apfel, Zitrusfrüchte gepaart mit samtigen Noten von Birne, Pfirsich oder Feige – typisch Pinot Grigio! Hinzu kommen vereinzelt Nuancen von Walnuss oder Mandel, Butter und Honig.

Pinot Grigio & die Speisen

Pinot Grigio ist ein italienischer Weißwein, der sich hervorragend zur Essensbegleitung eignet und auch danach noch gerne weiter getrunken wird. Nachfolgend gebe ich Ihnen einige Tipps, wozu Sie einen Pinot Grigio servieren könnten:

Pinot Grigio trocken: Trockene Weißweine aus Pinot Grigio sind frische Aperitifs, begleiten auch Vorspeisen wie Tapas und Antipasti auf das Schönste. Er schmeckt zu Meeresfrüchten & Frisch, hellem Fleisch sowie zu Pasteten und mildem Käse. Salate, leichte Aufläufe, italienische Spezialitäten wie Parmaschinken oder Pasta-Gerichte sowie Risotto harmonieren ebenfalls sehr gut.

Pinot Grigio als gehaltvoller, würziger Weißwein:Hier darf es gerne ein wenig mehr „Wumms“ sein. Pikant gewürztes Geflügel, gebratenes, gegrilltes Fleisch, Pilzgerichte und helle Braten. Er passt ebenfalls zu Wildgerichten.

Pinot Grigio als Süßwein: Dieser schmeckt wunderbar zu kräftigem Käse oder Desserts wie z. B. Tiramisù.

Pinot Grigio – und wo er wächst

Pinot Grigio ist zwar der italienische Name der Traube, aber sie ist auf der ganzen Welt verbreitet. Schauen Sie einmal, wo überall Sie die Rebe finden können:

Natürlich in Italien: Pinot Grigio wächst hier hauptsächlich in den norditalienischen Weinbauregionen Veneto, Friaul-Julisch -Venetien und Südtirol.

Deutschland: Bei uns finden wir den Pinot Grigio als Grauen Burgunder in den Weinregionen Baden, Pfalz, Rheinhessen sowie Mosel. Hier profitiert die Rebe von dem gemäßigten Klima und den guten Bedingungen der Böden.

Frankreich: Frankreich gehört zu den Ländern, in denen der Pinot Gris eine besonders lange Tradition hat, allen voran im Elsass. Hier sind die Pinot Gris Weine besonders aromatisch und vielschichtig. Ein weiteres kleines Pinot Gris Gebiet findet man in Lothringen.

Österreich: Die Weinregionen Burgenland, Niederösterreich und Steiermark gehören hier zu den führenden Produzenten für Grauburgunder, bzw. Pinot Grigio.

Schweiz: In den Weinregionen Wallis, Genf und Waadt kennt man den Pinot Grigio unter dem Namen Malvoisie.

USA: Kalifornien, Oregon und Washington State sind hier die führenden Produzenten für den Pinot Grigio (Grauburgunder).

Weitere Länder: Neben den oben genannten Anbauländern und -regionen wird der Pinot Grigio außerdem in Luxemburg, Rumänien und der Tschechischen Republik angebaut sowie in den Überseeländern Australien, Neuseeland und Kanada.

Sie sehen also, der Pinot Grigio, Grauburgunder oder Ruländer ist in vielen Ländern zuhause. Diese Rebe bietet wirklich eine enorme Vielfalt. Wäre es nicht ein schönes Vergnügen, einmal die unterschiedlichsten Pinot Grigio Weine in einer Weinprobe zu vergleichen?

Pinot Grigio richtig geniessen

Einen trockenen Pinot Grigio servieren Sie mit einer Trinktemperatur zwischen 10°C und 12° C. Wenn Sie ihn zu kalt präsentieren, kommen die feinen Aromen weniger gut zur Geltung. Am besten entwickeln sich die Aromen in einem mittelgroßen Weißweinglas oder einem Burgunderglas (wenn der Wein kräftiger ist). Das Glas sollte dünnwandig sein und natürlich sauber poliert. Stielgläser fassen Sie bitte immer am Stiel an – dafür ist er da. Das hat den Vorteil, dass sich der Wein im Glas nicht so schnell erwärmt und Sie vermeiden unschöne Fingerabdrücke auf dem Kelch.

Schenken Sie bis zur breitesten Stelle im Glas ein und lassen Sie dem Wein ein wenig Zeit, seine spritzigen Aromen zu entfalten. Was riechen Sie? Das, was Sie vorhin im Text gelesen haben? Jetzt nehmen Sie den ersten Schluck in den Mund und lassen ihn kreisen. Und? Hält der Wein, was die Beschreibung Ihres Lieblingsweinhändlers verspricht?

Genießen Sie! Pinot Grigio Weißweine sind in der Regel frische, spritzige Weine, die für den schnellen Genuss gemacht wurden. Sie sollten sie nicht lange lagern. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen – sprechen Sie uns gerne an.

Übrigens: Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, das richtige Glas zu wählen, auch da helfen wir gerne weiter. Eine entsprechende Glasauswahl haben wir natürlich auch für Sie im Shop.

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