Gewürztraminer Weiße Rebsorte

Woher stammt der Gewürztraminer?

In Deutschland ist der Gewürztraminer seit dem 16. Jahrhundert bekannt und gehört damit zu den ältesten angebauten Weinsorten. Den ältesten bekannten sortenreinen Gewürztraminer-Weinberg gibt es in Rhodt in der Pfalz. In  Südtirol kennt man den Gewürztraminer bereits seit dem 15. Jahrhundert. Damals wurde er als Messwein an die Klöster geliefert. Außerhalb Deutschlands wird er noch im Elsass, Südtirol, Australien und Kalifornien angebaut. Mit ca. 1.000 Hektar stagniert die Anbaufläche des Gewürztraminers in den letzten Jahren in Deutschland und es werden nur da neue Rebflächen aufgestockt, wo vorab gerodet werden musste. Von dieser Fläche entfallen 400 Hektar auf die Pfalz, 170 Hektar auf Rheinhessen und 150 Hektar auf Baden / Kaiserstuhl. In Sachsen gehört der Gewürztraminer zu den regionalen Spezialitäten.

Wie wird der Gewürztraminer angebaut? Wie schmeckt er?

Die Beeren des Gewürztraminers besitzen eine dicke, leicht rötliche Schale. Bei hohem Reifegrad werden Weine bis in die höchsten Qualitätsstufen ausgebaut. Leider neigt der Gewürztraminer zu verrieseln, d. h., dass er Blüten und kleine Beeren abstößt. Dadurch verringern sich die Erträge, die ohnehin kaum die Hälfte der zulässigen Erntemenge erreichen. Die von Jahr zu Jahr schwankenden Erntemengen machen den Gewürztraminer zu einem unzuverlässigen Gesellen, allerdings gehört er dadurch auch zu den hochwertigsten deutschen Rebsorten. Aus den Trauben lassen sich sowohl einfache, aromatisch-würzige Qualitätsweine keltern als auch hochfeine Kabinettweine. Je nach Bodenbeschaffenheit und Ertrag variieren die Weine in Schwere und Eleganz sowie im Alkoholgehalt, jedoch ist der Säureanteil immer recht gering. In der Farbe strohgelb bis goldgelb haben die Weine in den einfacheren Qualitätsstufen ein dezentes Bukett, während dieses bei den edelsüßen Spätlesen, Auslesen und Beerenauslesen recht üppig nach Rosenblüten und Veilchen, Honig, Quittengelee und Maracuja duftet. Die edelsüßen Auslesen, Beeren-und Trockenbeerenauslesen eignen sich hervorragend für eine lange Lagerung. Selten findet man Sekte oder Tresterbrände aus Gewürztraminer. Sie sind eine rare Spezialität.

Zu welchen Anlässen oder Speisen passt der Gewürztraminer?

Der Gewürztraminer hat ein aromatisches Bukett und einen leicht herb-würzigen Geschmack. Als edelsüßer gereifter Wein eignet er sich sehr gut als Aperitif. Trocken oder halbtrocken ausgebaut passt er zu Wildpasteten, würzigen Ragouts und Geflügel mit kräftigen Soßen. Die süßen Spätlesen und edelsüßen Auslesen harmonieren zu Desserts mit Marzipan, Schokolade oder Bränden, aber auch zu Käsesorten, wie Munster oder fettem Blauschimmel.

 

Bild: Deutsches Weininistitut (DWI)