Merlot Rote Rebsorte

Woher stammt der Merlot?

Ursprünglich stammt der Merlot aus dem Bordeaux in Frankreich, wo er bereits im 18. Jahrhundert angebaut wurde. Die Kreuzung aus Magdeleine Noire des Charentes und Cabernet Franc gehört nach dem Cabernet Sauvignon mit zu den beliebtesten Rotwein-Rebsorten der Welt. In Deutschland darf der Merlot seit 1997 angebaut werden und nimmt heute eine Rebfläche von ca. 660 Hektar ein, wovon die meisten in der Pfalz und in Rheinhessen stehen.

Wie wird der Merlot angebaut? Wie schmeckt er?

An den Boden stellt die Rebpflanze wenig Anspruch, allerdings mag sie keine Trockenheit. Anders als die Beeren ist die Pflanze für Krankheiten weniger anfällig. Durch ihren frühen Austrieb mag sie keine Spätfröste und neigt bei kühlem Blühwetter zu Verrieselung. Bei entsprechender Pflege kann die Merlot-Rebe gute Erträge bringen deren Qualität jedoch durch Ertragsreduktion gesteigert wird. Merlot wird weltweit angebaut, wobei die einzelnen Länder unterschiedliche Merlot-Weine hervorbringen. In Italien (Südtirol und Venetien) beispielsweise sind die Weine leichter und fruchtiger, während Merlots aus Frankreich, Australien oder Kalifornien schwerer und tiefgründiger schmecken.

Im Allgemeinen schmeckt ein sortenreiner Merlot weich und geschmeidig, was ihn zu einem sehr beliebten Cuvée-Partner macht, besonders für den Cabernet Sauvignon, der durch ihn weicher und harmonischer wird. Merlots sind fruchtige, körperreiche und vollmundige Weine mit mittlerem bis gutem Alterungspotenzial. Mit der Zeit wird er noch samtiger, verliert jedoch an Fruchtigkeit. Dadurch, dass er sehr gut mit Eichenholz harmoniert, wird er gerne im Barrique oder großen Holzfass ausgebaut – auch als Cuvée. Im Bukett finden sich feine Beerenaromen, manchmal mit leicht würzigen Nuancen nach Lorbeer. Findet sein Ausbau im Holz statt, kommen Vanille- und Schokoladenaromen hinzu. Seine fruchtigen Aromen im Geschmack erinnern an Johannisbeeren, Kirschen und Feigen. Werden die Merlot-Trauben nach der Pressung schnell von den Beerenhäuten getrennt, bekommt man einen weißen Merlot, einen Blanc de Noirs, da die Farbe aus den Beerenhäuten keine Zeit hat in den Saft überzugehen.

Zu welchen Anlässen oder Speisen passt der Merlot?

Der weiße Merlot kann gut gekühlt zum Empfang einer Garten- oder Sommerparty gereicht werden. Als Rotwein wird er mit einer Temperatur von 14 – 16 °C serviert und ist solo ebenso ein Genuss, wie zu leichten Gerichten mit mediterranem Touch, Pasta und Risotto, natürlich am besten aus Italien. Die schwereren Merlots und Cuvées, die vielleicht im großen Holzfass oder Barrique ausgebaut wurden, begleiten kräftige Gerichte aus dunklem Fleisch, Lamm und Wild, oder auch kräftige Käsesorten. Allerdings sind sie auch solo ein gemütlicher Genuss vor dem Kamin, bei einer Serviertemperatur von 16 – 18 ° C.

 

Bild: Deutsches Weininistitut (DWI)