Foto: pxhere

Wie alles begann – Die Geschichte des Weinbaus in Italien

Der Ausgangspunkt für den italienischen Weinbau waren unbestritten die Griechen, die mit dem Weinbau in den Kolonien im südlichen Italien begannen. Insgesamt war Italien, beginnend mit dem riesigen römischen Reich, von großer Bedeutung für den Weinbau in Europa. Seinerzeit umfasste das Römische Reich den gesamten Mittelmeerraum bis hoch über Europa hinaus, weiter nach England. Es galt als modern und weit entwickelt, war reich an Kunst und Kultur und betrieb außerordentlich fleißigen Handel. Wein galt zur damaligen Zeit noch als Konsumgut und gehörte zur Alltagskultur. Durch das gewaltige Wachstum des römischen Reiches konnte der Bedarf an Weinen bald nicht mehr allein von Italien aus gedeckt werden. Das Anbaugebiet wurde ausgeweitet auf Deutschland, Frankreich, Österreich, Portugal und Spanien. Somit hatten die Römer einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Weines in diesen Ländern.

Von damals bis heute – Die Entwicklung des Weinbaus

Bereits viertausend Jahre vor Christi Geburt wurde Weinbau in Italien betrieben. Auf Sizilien fanden sich Terracotta-Gefäße, die das belegen. Die Griechen nutzten das warme Klima Süditaliens zum Anbau von Wein, der sowohl Alltagskultur als auch Handelsware war. Der Aufstieg Roms und die dadurch bedingte Ausdehnung des Reiches durch Eroberung feindlicher Gebiete, bescherte den Römern neue Einblicke in die Weinproduktion und den Handel mit Wein. Anfangs war es noch der griechische Wein, der hohes Ansehen bei den Römern genoss, doch nach und nach produzierten sie ihre Weine selbst. Der Höhepunkt der damaligen Weinproduktion war ca. 121 v. Chr. - Qualität und Quantität stimmten: es entstanden langlebige Weine, die für alle reichten. Das Hauptanbaugebiet lag rund um den Vesuv, mit Pompeji als Zentrum. Von hier aus wurden die Weine ins ganze Land geliefert – auch in die eroberten nördlichen Gebiete. Erst der Ausbruch des Vesuv 79 n. Chr. stoppte diesen Aufstieg. Große Gebiete voller Weinfelder, viel Lagerware sowie die Häfen der Region wurden zerstört. Die Preise für den knapp gewordenen Wein stiegen dramatisch an und von nun an war Wein kein Alltagsgut mehr, sondern Luxus für die Reichen in der Bevölkerung.

Die Menschen wollten jedoch auch zukünftig am Reichtum des Landes teilhaben und weiterhin am Weinbau verdienen und so rodeten sie die Getreidefelder um Weinreben anzupflanzen, mit dem Ergebnis, dass innerhalb weniger Jahre die Weinpreise in den Keller rutschten und im Gegenzug das Getreide knapp wurde. Erst nach einem Edikt Kaiser Dominians 92 n. Chr. in dem er verbat neue Weinfelder anzulegen und in dem er festlegte, dass die Hälfte der Weinfelder in den Provinzen zu roden waren, entspannte sich die Lage. Mit dem Zusammenbruch des Römischen Reiches und dem damit verbundenen Einbruch des Handels, wurden Weine wieder zur Selbstversorgung produziert. Im Mittelalter spielte dann der Weinhandel nur noch eine untergeordnete Rolle und war eher regional von Bedeutung.

 

Unsere Weine aus Italien entdecken

 

Die Regionen und ihre Bedeutung

In Italien gibt es heute 20 Anbaugebiete, die auf einer Fläche von 703.000 Hektar eine Weinmenge von ca. 53,3 Mio. Hektolitern produzieren.

Abruzzen:
Abruzzen bezeichnen das Weinbaugebiet östlich von Rom, zwischen Adria und dem Apenninen-Gebirge gelegen. Der Großteil der Weinfelder befindet sich auf ca. 600 m Höhe am Berg. Hier werden in mediterranem Klima, mit warmen trockenen Sommern und kühleren feuchten Wintern, ca. 4 Mio. Hektoliter Wein gewonnen, womit die Abruzzen im Vergleich zu den anderen Gebieten mengenmäßig auf Platz 7 stehen. Obwohl hier große Mengen – hauptsächlich für den eigenen Bedarf – produziert werden, gelten die Bestimmungen zum Weinbau eher als „großzügig“. Dennoch: auch die Abruzzen haben gute Winzer mit guten Weinen, die diese zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis anbieten. Die wichtigsten Rebsorten der Region sind bei den Weißen: Trebbiano und Malvasia und bei den Roten Montepulciano d`Abruzzo (Montepulciano d`Abruzzo von Torre Gajo), Sangiovese und Negroamaro. Die Weißweine sind gerade dann besonders gut, wenn sie von alten Rebanlagen stammen und sorgfältig ausgebaut wurden. Meist sind sie leicht, zart und fruchtig. Besser als die Weißen gelten jedoch die Rotweine, wie der Montepulciano (Soliano Montepulciano d`Abruzzo) und der Cerasuolo (Cerasuolo d`Abruzzo Borgate DOC), der im Sommer auch gerne als Roséwein getrunken wird.

Aostatal:
In einer der wohl wundervollsten und beeindruckendsten Berglandschaften im Nordosten Italiens, gleich an der Grenze zu Frankreich und der Schweiz, liegt die kleinste Weinregion Italiens – das Aostatal! Wegen der Höhenlage der Region gibt es hier eine Vielzahl an kleinen, verstreuten Parzellen – und auch die höchsten Weinberge Europas. Hier wird nur eine jährliche Menge von 14.500 Hektolitern auf sandigen Böden mit geringer Tiefe produziert. Das Klima ist alpin mit langen Wintern und kurzen, eher kühlen Sommern. An Weißweinen werden hier hauptsächlich Chardonnay, Moscato Müller-Thurgau und Pinot Grigio angebaut. An Rotweinsorten findet man Dolcetto, Gamay, Moscatel, Negro, Nebbiolo und Pinot Noir

Apulien:
Ganz im Südosten Italiens – der Absatz des Stiefels – befindet sich das Anbaugebiet Apulien. Bis vor 20 Jahren war Apulien kaum als weinproduzierendes Fleckchen Land bekannt, da es seinen Wermut und den Traubenmost in andere Gebiete Europas exportierte. Doch durch Modernisierungen und Qualitätsausbau zählt Apulien heute, neben Sizilien und Venetien, mit einer Produktionsmenge von 8-10 Mio. Hektolitern zu den größten Weinregionen Italiens. Auf Kalk-, Lehm- und Sandsteinböden wachsen hier in trocken-heißem Klima mit teils kräftigen Meereswinden besonders gute Roteine aus Negroamaro (Negroamaro Primitivo Puglio IGP „Amate“) und Primitivo heran. Die vorwiegenden roten Rebsorten sind: Negroamaro, Nero di Troia, Primitivo und Malvasia Nera. Bei den Weißen sind es Bombino Bianco, Chardonnay und Sauvignon Blanc.

Basilikata:
Obwohl Basilikata sicherlich zu den eher unbekannteren Gebieten Italiens gehört, wird auch hier Wein produziert. Diese unterentwickelte Region im südlichen Landesinneren liegt zwischen dem tyrrhenischen und ionischen Meer. Bereits seit der Antike wird hier auf Lehm, Mergel, Kalk und Sandstein Wein angebaut und ist doch nach wie vor eine eher unbekannte Region. Die Winter sind hier sehr kalt, die Sommer dafür extrem heiß und trocken. Mit über 90 % der Produktion überwiegt in Basilikata der Anteil an Rotweinen: Aglianico, Bombino Nero, Malvasia Nera und Sangiovese sind hier die Hauptrotweinsorten. Bei den Weißen überwiegen Bombino Bianco, Moscato und Trebbiano.

Emilia-Romagna:
Von der Po-Ebene im Norden bis hin zu den Apenninen im Süden erstreckt sich die landwirtschaftlich reichste Region Italiens: die Emilia-Romagna. In weitgehend gemäßigtem Klima mit warmen Sommern und kühlen Wintern werden hier, auf überwiegend aus Mergelböden bestehenden Rebanlagen, jährlich zwischen 8 und 9 Mio. Hektoliter Wein produziert. Und obwohl die Region für ihre Kulinarik bekannt ist, denken Sie nur einmal an Parmesan, Parma Schinken oder Aceto Balsamico, gilt beim Wein leider noch immer Quantität statt Qualität. Der bekannteste Wein aus dieser Region ist wohl der Lambrusco, ein einfacher Partywein, der besonders bei jungen Menschen wegen seiner Süße beliebt ist. An Rotweinsorten überwiegen ansonsten Sangiovese und Cabernet Sauvignon. Bei den Weißweinen liegen Albana di Romagna, Trebbiano und Malvasia di Candia vorne.

Friaul-Julisch-Venetien:
Im nordöstlichen Grenzgebiet zu Österreich und Slowenien findet sich das beste Weißweingebiet Italiens – manche behaupten sogar der ganzen Welt.  1 – 1,4 Mio. Hektoliter Wein, wie bereits erwähnt, überwiegend Weißwein, werden hier jährlich erwirtschaftet. Der Boden ist locker und mineralisch, ideal für Weinbau. In mediterranem Klima mit alpinen Strömungen wachsen hier Weine von herausragender Qualität: kraftvoll mit feiner Säurestruktur. Bereits seit der Antike wird in dieser Region Weinbau betrieben, allerdings hat er sehr unter den beiden Weltkriegen gelitten. Bis in die 60er Jahre hinein fand kein nennenswerter Weinbau mehr statt, was sich glücklicherweise geändert hat. Heute wachsen hier die weißen Sorten Friulano, Chardonnay, Sauvignon Balnc, Pinot Grigio und Pinot Blanco. Sehr gute Rotwehttps://www.hunfeld-wein.de/alle-weine/weissweinne sind Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir und Refosco.

Kalabrien:
Kalabrien bildet die Stiefelspitze Italiens und hier werden beinahe so viele Rebflächen bewirtschaftet wie in der Lombardei oder in Marken, nämlich über 24.000 Hektar mit einer Ertragsmenge von 0,9-1,1 Mio. Hektolitern. Kalabrien ist eine zerklüftete Berglandschaft mit dreigeteiltem Klima: heiß und trocken am Ionischen Meer, subtropisch und mit wenig Niederschlag am Tyrrhenischen Meer und trocken in den Höhenlagen. Obwohl auf den meist leichten und nährstoffarmen Böden wegen des heißen Klimas hauptsächlich Rotweine angebaut werden, hat Kalabrien auch einige feine, nuancenreiche Weißweine und exzellente Likörweine. Die vorherrschenden Weißweinsorten sind: Greco Bianco, Ansonica, Chardonnay, Malvasia Bianca, Mantonico Bianco, Moscato, Trebbiano und Zibibbo. Rund ein Viertel der Gesamtrebfläche ist jedoch mit der roten Rebsorte Gaglioppo bestückt, ferner noch mit Greco Nero, Barbera, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Nero d`Avola, Sangiovese, Nocera, Nerello Cappuccio und Nerello Mascalese.

Kampanien:
Rund um Neapel am Tyrrhenischen Meer liegt das Weinanbaugebiet Kampanien. Auf rund 41.000 Hektar Rebflächen werden hier 2,2 Mio. Hektoliter Wein gewonnen. Dieses Gebiet galt in der Antike als das wichtigste Weingebiet der Welt „Die besten Weine der Antike“. Geschichtlich interessant wird es rund um Pompeji und Herculaneum, denn außer gut erhaltenen Ruinen bietet dieses Gebiet seinen Besuchern viel Weinkultur. Der Boden ist vulkanischen Ursprungs, ist doch der Vesuv ein fester Bestandteil dieses Gebietes. Das Klima ist hier im Süden Italiens mild und mediterran was erklärt, warum hier zu 70 % Rotweine, wie Aglianico und Piedirosso angebaut werden. Aber auch Weißweine finden sich hier, hauptsächlich Asprinio Brianco, Biancolella, Ceda die Volpe Bianco, Falanghina, Fiano, Forastera und Greco Bianco.

Latium:
Mit einer Rebfläche von fast 48.000 Hektar gehört das Gebiet Latium zu den größeren Anbaugebieten Italiens. In diesem Gebiet rund um Rom werden 90 % der produzierten 3-3,5 Mio. Hektolitern in dieser Gegend getrunken. Es gibt hier kaum Rotwein, Cesanese, Sangiovese und Montepulciano gehören zu den wenigen angebauten Sorten. Weißwein wie Malvasia und Trebbiano bilden den Hauptteil, beinahe 90 %, der hier angebauten Weine, die fast immer trocken ausgebaut werden und mit frischer Säure und feiner Frucht aufwarten.

Das Besondere an Latium sind die drei unterschiedlichen Landschaftsarten: das Kalkgebirge der Abruzzen im Osten, an das sich das gleichnamige Weinanbaugebiet anschließt, das Hügelland im Nordwesten, die Tuscia, welches hauptsächlich aus Tuff- und Vulkangestein besteht und die Ebenen um Moremma aus verfestigter Vulkanasche.

Ligurien:
Mit nur gut 1.500 Hektar Rebflächen und 65.000 Hektolitern Wein ist Ligurien das zweitkleinste Weinanbaugebiet Italiens – dafür aber mit das Schönste! Unterhalb von Piemont, an der Küste rund um Genna gelegen, zieht sich dieses Gebiet bis zur Toskana und an die französichen Grenze. Ligurien hat eine sehr lange Weinbautradition, die bis in das 1. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht. Entlang der Küste liegen die roten, kalkreichen Steilhänge, die nur von Hand bewirtschaftet werden können. Die wichtigsten Sorten der Region sind an Weißweinen: Vermentino, Pigato und Bosco; an Rotweinen: Dolcetto, Rossese und Sangiovese.

Lombardei:
Die kulturelle Hochburg und Modestadt Mailand im Norden Italiens kennt fast ein jeder, zudem ist sie die Hauptstadt der Lombardei. 1,6 Mio. Hektoliter werden hier auf 27.000 Hektar Weinfeldern mit den aromareichen Weinen erwirtschaftet. Das kontinental-mediterrane Klima dieses Gebietes birgt kalte Winter und heiße Sommer. Der viele Regen im Herbst und Winter kann auf den kargen, gut belüfteten Böden sowohl gut abfließen, als auch im Boden gespeichert werden.

Die wichtigsten Rebsorten sind die Weißen Chardonney, Pinot Bianco und Trebbiano und an Rotweinsorten Brugnuola, Cabernet Sauvignon, Grumello, Lambrusco, Merlot, Nebbiolo, Pinot Nero und Sassella. Die besten Weine entstehen am West – und Südufer des Gardasees, im Alpental am Fluß Adda und in den Landschaften zwischen Brescia und Bergamo.

Marken:
Ähnlich groß wie die Lombardei ist die Anbaufläche in Marken: 25.000 Hektar mit einem Ertrag von 1,6 Mio. Hektolitern. Marken liegt östlich von Umbrien und rund um Ancona am Meer. Hier, an 170 km Küste sowie im hügeligen Hinterland befinden sich die Weinfelder. Auf den überwiegend lehmhaltigen Böden werden fast genauso viel Weißwein- wie Rotweinweinreben angepflanzt. Die vorherrschenden Weißweinsorten sind: Maceratino, Malvasia, Pecorino, Pinot Blanc, Pinot Gris, Trebbiano und Verdicchio. Rotwein: Lacrima di Morro, Montepulciano, Sangiovese und Vernaccia di Serrapetrona.

Molise:
Zu den eher kleineren Regionen zählt mit 7.650 Hektar das Anbaugebiet Molise an der Adria in Mittelitalien, zwischen den Abruzzen, Apulien und Kampanien. Die Böden sind hier recht unterschiedlich: Lehm, Sand und Kalkstein sind hier zu finden und die vielen kleinen Rebflächen sind über das ganze Gebiet verteilt. Das Klima ist an der Küste mediterran, während es durch die hohen Gebirgszüge kontinental anmutet. Bombino Bianco (Trebbiano), Chardonnay, Greco, Fiano, Malvasia und Pinot Bianco sind die vorherrschenden Weißweinsorten, ergänzt durch die Roten: Aglianico, Cabernet Sauvignon, Montepulciano und Sangiovese.

Piemont:
Die Region Piemont mit seiner Hauptstadt Turin befindet sich im Nordwesten Italiens. Auf tertiären Verwitterungsböden mit Kalkkernen und Mergel wachsen die Weine hier in mildem, beinahe subtropischen Klima. 2,5-3 Mio. Hektoliter großartige Weine werden hier jährlich produziert. Dabei ist die Weinqualität hier außergewöhnlich hoch – es finden sich kaum Alltagsweine - so können die Weine zu einem überdurchschnittlichen Preis verkauft werden. Weltweit gehört Piemont zu den großen (qualitativ) Weinbauregionen weltweit und zusammen mit der Toskana ist es das beste Gebiet Italiens. Herausragend ist vor allem der Nebbiolo, aus dem beispielsweise Barolo und Barbaresco werden. Außer Nebbiolo gehören zu den Hauptrotweinsorten noch Cortese und Moscato, zudem die Weißweinsorten Arneis, Cortese und Moscato Bianco.

Sardinien:
Die italienische Mittelmeerinsel Sardinien zählt mit 1 Mio. Hektolitern Wein und einer Rebfläche von gut 43.000 Hektar zum Mittelfeld der Anbaugebiete Italiens. Lehmige Böden im Landesinneren und Sandböden in Küstennähe sowie kühles Klima im Norden und viel Trockenheit im Süden sorgen für sehr unterschiedliche Qualitäten bei den Weinen. Hier herrschte lange ein Kommen und Gehen bei den Weinbergbesitzern und es werden viele verschiedene Rebsorten angebaut, anstatt sich auf einige wenige zu konzentrieren. Zudem haben die Weine meist einen recht hohen Alkoholgehalt zwischen 13 und 18 % Vol. Die Hauptrebsorten sind, weiß: Vermentino di Sardegna, Torbato und Nuragus; bei den Roten: Cannonau di Sardegna, Monica, Carignano del Sulcis und Girò.

Sizilien:
Nach Apulien ist Sizilien das zweitgrößte Anbaugebiet Italiens mit einer bewirtschafteten Fläche von über 100.000 Hektar und einem Ertrag von 6-8 Mio. Hektolitern. Bereits seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. wird hier Weinbau betrieben und die Region galt früher mit als die wichtigste Kolonie Griechenlands. Noch vor wenigen Jahren galt Sizilien als Massenproduzent in puncto Wein. Das hat jedoch bis heute geändert, denn mittlerweile gibt es einige herausragende Weinbaubetriebe auf der Insel, die dafür Sorge tragen, dass Sizilien eine große Zukunft in der Weinbereitung vorausgesagt wird.

Sizilien produziert mehr Weißwein, die hier sehr kräftig und aromatisch sind, als Rotwein, die fruchtig und von großer Dichte - teils marmeladig - werden. Das Klima an den Inselrändern ist mediterran, während im Landesinneren die Sommer heiß und die Winter kalt sind und sogar mit Schnee auf dem Etna muß gerechnet werden.

Auf den mageren Böden aus Vulkangestein werden an Weißweinsorten angebaut: Cattaratto, Grecanico, Inzolia, Grillo und Chardonnay. An Rotweinsorten hauptsächlich: Nero d´Avola, Perricone, Frappato, Cabernet Sauvignon und Syrah.

 

Die Rebsorten: Weiß oder Rot?

In Italien werden auf ca. 703.000 Hektar Rebfläche nahezu 53,3 Millionen Hektoliter Wein angebaut. Die Rebflächen teilen sich auf in 57 % Rotweinreben und 43 % Weißweinreben. Italien hat eine jahrhundertealte Weingeschichte und obwohl Krankheiten, wie Mehltau und Ungezieferplagen, wie die gemeine Reblaus dem Weinbau in Italien über die Zeit stark zugesetzt haben, gibt es heute noch immer über 1.000 zugelassene Sorten.

Beginnend mit den Rotweinen wollen wir im Anschluss einige wichtige Sorten nennen:

  1. Barbera: ca. 20.500 Hektar – ergibt kraftvolle Weine mit fruchtigem Pflaumenaroma. Die Reben sind in ganz Italien verbreitet und äußerst ertragsreich.
  2. Cabernet Sauvignon: eine französiche Kreuzung aus Cabernert Franc und Sauvignon Blanc, die heute in ganz Italien angebaut wird (Col di Sasso von Banfi, eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Sauvignon). Die jungen Weine sind rau und gerbstoffreich, während die gereifteren Weine weich und aromatisch anmuten.
  3. Canaiolo Nero: eine ertragsarme Sorte, die hauptsächlich in Mittelitalien und auf Sardinien angebaut wird. Sie wird gerne als Verschnittpartner für Sangiovese genommen, da die Weine sehr farbintensiv und körperreich sind.
  4. Cannonau: „Der Wein der Hundertjährigen“. Er ist die wichtigste Rebsorte Sardiniens und wird hier auf einer Rebfläche von 100 km² angebaut.
  5. Gropello: Der Gropello wird meist in der Lombardei angebaut und ergibt Weine mit mittlerem Alkoholgehalt und feinem Charakter.
  6. Lagrein: Auf einer Rebfläche von ca. 460 Hektar in Südtirol werden aus dieser Rebe Rosé– und Rotweine. Die Kreuzung aus Vernatsch und Teroldego ergibt charaktervolle Weine durch den Ausbau im Holzfass.
  7. Lambrusco: Die Hauptanbaugebiete sind Emilia-Romagna und Lombardei. Es sind 60 verschiedene Variationen in der Familie des Lambruscos bekannt und sie werden zu Rosé-, Rot- und Perlwein ausgebaut.
  8. Malvasia Nera: angebaut in Südtirol, Trentino, Sardinien und Toskana.
  9. Marzemino: fruchtige Weine mit Pflaumen- und Kirscharoma aus Trentino, Lombardei und Venetien.
  10. Merlot: Eine Kreuzung aus Magdeleine Noire des Charentes und Cabernet Franc, die auf 28.000 Hektar in ganz Italien angebaut wird. Sie stellt geringe Ansprüche an den Boden und obwohl die Erträge meist recht hoch ausfallen, kann man sich dessen nie sicher sein.
  11. Montepulciano: Eine autochthone Rebsorte aus der Toskana, die heute in den Abruzzen und Marken angebaut wird. Diese spätreifende Sorte bringt farbintensive und extraktreiche Weine, die samtig und vollmundig sind. Gute Lagerfähigkeit, schmecken aber auch jung (Soliano Montepulciano d`Abruzzo DOC).
  12. Nebbiolo: Angebaut im Piemont, in der Lombardei und im Aostatal gehört diese Sorte zu den langsam reifenden und stellt hohe Ansprüche an Lage und Boden. Die Weine sind lange lagerfähig und halten ihre Qualität (Barolo DOCG).
  13. Negroamaro: Hauptsächlich in Apulien angebaut ist der Negroamaro ein guter Verschnittpartner durch sein volles Fruchtaroma nach Johannisbeere und Kirsche.
  14. Nero d´Avola: Wird auf 18.000 Hektar auf Sizilien angebaut und dient als Verschnittpartner für Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah.
  15. Pinot Nero: Verbreitet in ganz Italien.
  16. Primitivo: Hauptanbaugebiet dieses würzigen, vollmundigen und fruchtigen Weines ist Apulien (Primitivo di Manduria von Terre di Campo Sasso.
  17. Rondinella: Wird in Venetien angebaut und dient als Verschnittpartner für Valpolicella, Bardolino, Amarone di Valpolicella.
  18. Sangiovese: Wird in ganz Italien angebaut, ist auf der ganzen Welt bekannt. Für Chianti, Chianti Classico (Brunello di Montalcino DOCG).
  19. Syrah: Wir angebaut auf einer Fläche von 6.800 Hektar auf Sizilien, in der Toskana und in Latium. Syrah ist eine Kreuzung aus Mondeuse Blanche und Dureza.
  20. Teroldego: Eine autochtrone Rebsorte in Trentino.
  21. Vernatsch: Ist die häufigste Rebsorte Südtirols.

Einige der wichtigsten Weißweinsorten Italien folgen hier:

  1. Canaiolo Bianco: Wird in Umbrien und der Toskana angebaut, allerdings ist der Anbau stark rückläufig. Dient häufig als Verschnittpartner für Trebbiano.
  2. Chardonnay: Ist weltweit verbreitet, wird in Italien auf ca. 19.700 Hektar angebaut; hier hauptsächlich in Friaul-Julisch-Venetien, Südtirol, Trentino und Veneto.
  3. Cortese: Eine früh reifende Rebsorte aus Piemont, Ligurien und Venetien(Gavi DOCG, Bianco di Custoza).
  4. Garganega: Hohe Erträge in Italien auf ca. 13.000 Hektar in Venetien, Lombardei, Umbrien und Sizilien.
  5. Glera: Stammt aus Venetien und wird für Perlwein (Prosecco) und Schaumwein (Spumante) verwendet.
  6. Grillo: Extraktreicher Wein auf ca. 2.250 Hektar auf Sizilien.
  7. Moscato Giallo: Der Goldmuskateller wird auf ca. 265 Hektar in Venetien, Südtirol-Trentino, Sizilien und Sardinien angebaut.
  8. Pinot Bianco: Auf ca. 3.100 Hektar werden mittlere Erträge erzielt in den Anbaugebieten Friaul-Julisch-Venetien, Südtirol-Trentino, Toskana, Umbrien, Lombardei und Abruzzen.
  9. Pinot Grigio: Anbaugebiete hierfür sind Friaul-Julisch-Venetien, Südtril-Trentino, Toskana, Umbrien, Lombardei und Abruzzen und das Aostatal.
  10. Sauvignon Blanc: Verteilt über alle Anbaugebiete Italiens wird hier eine Fläche von ca. 3.000 Hektar bewirtschaftet. In Südtirol und im Friaul entstehen aus dieser Rebsorte besonders feine und fruchtige Weine.

 

Welche Qualitätsstufen gibt es in Italien?

Die 53,3 Millionen Hektoliter Wein Italiens teilen sich wie folgt auf die Qualitätsstufen auf:

45,8 % DOCG und DOC Weine
32 % IGT Weine
22,2 % Vini Comuni e Varieti (Vini Generici)

Vini Generici
So werden die einfachen Weine in Italien bezeichnet, die keine geographischen Angaben aufweisen. Früher wurden diese Weine schlicht „Tafelwein“ genannt. Die Umbenennung erfolgt mit der EU-Weinmarktordnung von 2009.

IGT (Indicazione Geografica Tipica)
Die IGT-Weine sind sehr unterschiedlich breit gefächert: vom einfachen Wein (wie Landwein in Deutschland) bis zu hochwertigerem Wein, der zwar DOC oder DOCG Qualität aufweist, jedoch sich nicht so nennen darf, weil z. B. die Rebsorte nicht DOC oder DOCG zugelassen ist. Die einfacheren IGT-Weine und die Vini Generici gelten in Italien als Alltagsweine (Tischweine).

DOC (Denominazione di Origine Controllata)
Diese Weine entsprechen den deutschen QbA-Weinen. Für die Weinherstellung dürfen nur Weine aus den genannten Gebieten verwendet werden, was auch streng überwacht wird. Die Abfüllung in größeren als 5 Litergebinden ist nicht erlaubt.

DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita)
Das bezeichnet die höchste Qualitätsstufe in Italien und ist mit den deutschen Prädikatsweinen gleichzusetzen. Die Abfüllung dieser Weine muss im Anbaugebiet erfolgen und darf die Größe von 5 Litergebinden nicht übersteigen. Mit der Schweiz hat Italien seit 1961 eine Sondervereinbarung die besagt, dass italienische DOCG Weine unter Einhaltung der strengen Richtlinien in der Schweiz abgefüllt werden dürfen, gekennzeichnet durch eine Banderole am Flaschenhals.

 

Unsere Weine aus Italien entdecken