Weinregion Pfalz / Deutschland
Allgemeines und Geschichte
Im zweitgrößten Anbaugebiet Deutschlands, der Pfalz, erwirtschaften ca. 3.600 Betriebe bis zu 2,5 Mio. Hektoliter Wein jährlich. Das 23.500 Hektar umfassende Gebiet liegt im Bundesland Rheinland-Pfalz. Ab 1816 wurde es als „Rheinkreis“ vom Königreich Bayern verwaltet. Später, bis 1946, wurde es umbenannt in „Rheinpfalz“ damit es sich von der Oberpfalz besser unterschied. Erst seit 1993 wird das Weinanbaugebiet, wie wir es heute kennen, „Pfalz“ genannt. Und natürlich verdankt auch die Pfalz den Römern ihre lange Weinbautradition. „Pfalzwein“ werden die Qualitäts- und Prädikatsweine genannt, die hier produziert werden.
Bodenbeschaffenheit und Klima
Die Böden an der Haardt bestehen hauptsächlich aus Sand-, Lehm-, Mergel- und Tonmischungen, jedoch in unterschiedlichen Ausprägungen. Während die Böden der Südlichen Weinstraße durch ihren hohen Lehmanteil schwerer und nährstoffreicher sind, sind die Böden im Bereich Mittelhardt-Deutsche Weinstraße leichter und wasserdurchlässiger. Das Wasser versickert hier viel schneller und die Böden heizen sich eher auf. Um an das lebenswichtige Wasser zu kommen, müssen die Reben hier viel tiefer wurzeln, dadurch nehmen sie gleichzeitig mehr Mineralien auf. Hier, im Gebiet der Deutschen Weinstraße, herrschen für den Weinbau die besten Bedingungen und mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 11°C fast mediterranes Klima. Zudem werden die Reben in der Rheinebene durch die umliegenden Gebirge vor Kaltlufteinbrüchen geschützt. In den Hanglagen der Haardt können kalte Lüfte in die Ebenen abgleiten, deshalb gibt es an den jungen Austrieben keine Frostschäden.
Welche Rebsorten werden angebaut?
Die Pfalz ist, wie auch Rheinhessen, mit einer Flächenverteilung von 62 % Weißwein zu 38 % Rotwein ein hauptsächliches Weißweingebiet. Führend ist hier der Riesling (Weingut Gies, Weingut Dr. Bürklin-Wolf) mit einer Fläche von 21,7 % der Gesamtrebfläche, gefolgt von Müller-Thurgau (Ruppertsberger Weinkeller), Silvaner, Kerner, Weißburgunder, Grauburgunder (wobei die Burgundersorten in ihren Anbauflächen steigen), Gewürztraminer, Morio-Muskat und Scheurebe. Die folgenden frühreifen Sorten Bacchus, Siegerrebe und Ortega werden gerne für Federweißer verwendet. Die Schlußlichter bilden Muskateller und Chardonnay. Aus Riesling und Weißburgunder werden die bekannten Pfälzer Winzersekte hergestellt.
Bei den Rotweinen führt der Dornfelder, gefolgt von Portugieser, aus dem gerne leichte Schoppenweine und Weißherbste gekeltert werden. Danach Spätburgunder (Gimmeldinger Meerspinne DQ), Cabernet Sauvignon (Gies C.S. DQ), Regent, Merlot und Sankt Laurent. Aus Spätburgunder und Dornfelder machen die Pfälzer ihre roten Winzersekte, aus Schwarzriesling und Spätburgunder auch zart roséfarbene oder weiße Winzersekte: Blanc de Noirs.
Weinbereiche und ihre Großlagen
Die 23.500 Hektar Weinanbaufläche teilen sich auf in 2 Bereiche, 25 Großlagen und 323 Einzellagen.
Im Bereich Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße befinden sich 16 Großlagen, in alphabetischer Reihenfolge: Feuerberg, Grafenstück, Hochmess, Höllenpfad, Hofstück (Deidesheimer Hofstück, Weißburgunder oder Chardonnay), Honigsäckel, Kobnert, Mariengarten, Meerspinne (Gimmeldinger Meerspinne Riesling oder Müller-Thurgau), Pfaffengrund, Rebstöckel, Rosenbühl, Schenkenböhl, Schnepfenflug an der Weinstraße, Schnepfenflug vom Zellertal, Schwarzerde.
Der Bereich Südliche Weinstraße umfasst die 9 Großlagen Bischofskreuz, Guttenberg, Herrlich, Kloster Liebfrauenberg, Königsgarten, Mandelhöhe, Ordengut, Schloss Ludwigshöhe und Trappenberg.
Unsere Weine aus der Pfalz entdecken
Bild: Deutsches Weininistitut (DWI)